Promotion notwendig?

N

Na ich!

Guest
Hi Leute,
ich hätte mal eine Frage an die alten Hasen unter euch:

Ist eine Promotion für eine Patentanwaltsausbildung eigentlich notwendig? Ich muss dazu sagen, dass ich Diplom-Chemiker bin, man sagt ja so, dass eine Ausbildung zum Chemiker erst mit der Promotion abgeschlossen ist...
Ich weiss, dass es formal möglich ist, aber hat man auch eine realistische Chance als nicht promovierter Chemiker einen vernünftige Anstellung als PA zu finden?
 
G

GAST_DELETE

Guest
...und wieso ist diese furchtbare Album neben meinem Beitrag ??!!!
 
G

Gast999

Guest
Auch wenn hier andere gegenteilige Äußerungen kommen, sage ich ja.
 
P

Plempi

Guest
Nein es ist nicht notwendig. Aber aufgrund vorherrschender Meinungen erleichtert es einem der Titel sehr, einen Fuss in die Tür zu kriegen. Außerdem kann man sich nach einer Promotion schneller und einfacher in andere Gebiete der Chemie einarbeiten.

Aber ich bin der Meinung, dass ich die Jahre der Promotion lieber in die Jahre der PA-Ausbildung investieren würde. Dort bekommt man auch oder sogar wichtigere "Chemie" mit als innerhalb des Promotionsthemas mit, vor allem weil man bestimmt nicht ausschließlich und auch nicht einmal überwiegend auf dem Gebiet der Promotion die Anmeldungen machen wird. Außerdem muss man als PA nicht in der Lage sein, selbst eine Promotion mit dem dafür erforderlichen Wissensstand durchzuziehen, es reicht vollkommen aus, wenn man das, worüber der Mandant spricht, einfach nur versteht und man kann sich immer noch innerhalb kurzer Zeit in die Thamatik einlesen.
 
K

Klamauk

Guest
Problematisch könnte es aber mit dem für die Kandidatenausbildung erforderlichen Jahr praktisch technischer Tätigkeit werden, das man sonst über eine experimentelle Promotion automatisch bekommt.

Ohne Dr. wird ein Chemiker wohl nicht in die Industrie kommen, um dort ein Jahr zu arbeiten.

Bleibt als quasi einzige Möglichkeit, dass Du bereits ein Jahr vor oder neben dem Studium irgendwelche Schrauben sortiert hast. Oder sowas ähnliches.
 
U

u. n. own

Guest
Klare Ja, und zwar aus folgenden Gründen:

  • Wie oben angeführt, ist es praktisch unmöglich, als Chemiker ohne die Zeit der Doktorarbeit das praktische Jahr vollzukriegen (exotische Ausnahmen in den Lebensläufen sind dabei vernachlässigt).
  • Es ist VERDAMMT unwahrscheinlich, dass Dich ein PA zur Ausbildung annimmt, wenn Du nicht dieselben Qualifikationen hast, die Dir eine Beschäftigung in der Industrie ermöglichen würden. Un das ist in der Chemie nun mal der Doktortitel.
  • (nicht zwingend, sondern meine persönliche Einschätzung): Die praktische Erfahrung aus meiner Doktorarbeitszeit (NICHT undbedingt die wissenschaftliche Erfahrung, obwohl die auch ganz nett ist) wollte ich nicht missen.
  • Auch die Mandanten erwarten in der Chemie einen PA "auf Augenhöhe", sprich, einen mit denselben Qualifikationen wie die Leute in den F&E-Laboratorien.
Allerdings: Das THEMA Deiner Doktorarbeit (oder der Ruf Deines Doktorvaters, sowie alle weiteren Parameter, die für eine akademische Karriere unabdingbar und für einen Job in der Industrie manchmal nützlich sind) ist wohl irrelevant.
 
C

Chemiker2

Guest
Ebenfalls klares JA, die Promotion ist notwendig.

Zusätzlich zu meinem Vorredner (stimme ihm in allen Punkten zu) möchte ich noch hinzufügen, dass mir ohne meine Promotion und die damit verbundene "Schreiberei" auch die Qualifikation zum Verfassen der Patenttexte incl. wissenschaftlicher Schreibe gefehlt hätte.

Ein weiterer Aspekt: Ohne Dr. wird das Ausweichen schwierig, falls Du nach einiger Zeit feststellen musst, dass Patentanwalt doch nicht das Richtige für Dich ist.
 
P

PatentAnw

Guest
Für Chemiker schließe ich mich dem Votum der beiden Vorredner an: Die Mandanten und meist auch die älteren Kollegen sind den Dr. gewöhnt und werden ihn auch häufig erwarten. Wenn das praktische Jahr zusätzlich noch fehlen sollte, wäre es auch eine gute Möglichkeit, dieses Problem direkt mitabzuarbeiten (auch wenn die Promotion natürlich deutlich länger dauern wird).

Für Maschinenbauer und E-Techniker sehe ich dagegen keine Notwendigkeit, im Gegenteil, bei kleineren Kanzleien mit mittelständischer Mandantschaft, die oft auch keinen Dr.-Titel hat, kann die Promotion sogar hinderlich sein (der Dr. sowieso ein ein Theoretiker, der keine Ahnung von der Praxis hat etc. - alles schon gehört).

Es gibt natürlich auch Kanzleien, die nehmen einen Kandidaten/Anwalt ohne Promotion erst gar nicht. Als Maschinenbauer wollte ich dort ohnehin nicht arbeiten, für Chemiker könnte ich es verstehen.
 
Oben