Auswahlverfahren EPA-Prüfer

G

gast

Guest
Hallo,

habe demnächst ein Gespräch im EPA mit dem Ziel, dort Patentprüfer zu werden.

Über die verwendeten Auswahlmethoden bin ich bisher leider nur rudimentär informiert, im Internet liest man z. B. häufiger, dass Patentschriften übersetzt werden müssen.

Da ich im Forum schon Fragen von EPA-Prüfern gesehen habe, gibt es vielleicht jemanden, der mir nähere Infos geben kann. Die Übersetzungsübung kann ja nicht alles sein. Dazu noch eine direkte Frage: Muss man mündlich on-the-fly übersetzen? Sehr eng am Text oder eher übertragen inhaltlich?

Danke schonmal an alle, die mir evtl. weiterhelfen können.

Viele Grüße.
 
K

kein EPA-Prüfer

Guest
hallo,
ich wurde mal zu einem Vorstellungsgespräch beim EPA eingeladen, bekam 2 Patente in die Hand gedrückt (beide auf Englisch) und hatte ca. 45 Minuten in einem separaten Arbeitszimmer mich auf ein Gespräch mit vorzubereiten.

Zunächst musst ich mich auf Deutsch, Englisch und Französich kurz vorstellen. Ich wurde auch auf Französisch interviewt. Hatte zum Glück 4 Jahre Französisch in der Schule.

Anschließend musste ich erläutern, wodurch sich die beiden Schriften unterscheiden, ob die eine zur anderen jetzt neuheitsschädlich ist oder nicht. Beide Schriften umfassten dabei ca. 40 Seiten.

Insgesamt kann ich sagen, verdammt wenig Vorbereitungszeit. Außerdem befassten sich die Dokumente auf ein Gebiet, von dem ich keinerlei Ahnung hatte. Man hat mir dann mitgeteilt, dass leider nicht mehr Zeit vorhanden war, eine auf mich zugeschnittene Anmeldung vorzubereiten;-((.

Ca. 3 Wochen später kam dann auch schon die Absage, war auch nicht anders zu erwarten, wenn man was bekommt, wovon man noch nie was gehört hat.

Heute bereuhe ich es nicht, dass es mit dem EPA nichts geworden ist. Die Arbeit als Kandidat und späterer PA ist da viel abwechslungsreicher.

In diesem Sinne, viel Glück und überlege Dir Deine Entscheidung genau, falls Dich das EPA nimmt.

Euer kein EPA-Prüfer
 

Alex

Schreiber
Hallo,

ich hatte ein Vorstellungsgespräch in Holland, das folgendermassen ablief: erstmal allgemeine Vorstellung auf Französisch und Englisch mit 2 Interviewern, warum man was studiert hat, warum man als Prüfer arbeiten will, ob man sich vorstellen kann in Holland zu leben usw.. Dann ein Patent auf Englisch (Thema eher weit weg von meinem speziellen Fachgebiet, für das ich mich beworben habe, aber im weitesten Sinne meiner Ausbildung entsprechend). Dafür einige Arbeitsanweisungen und eine viertel Stunde Zeit. Dann Besprechung auf Englisch. Und am Ende kommt ein dritter Herr, ein Fachprüfer, der mir Papiere mit Aufgabenstellungen meines Fachgebietes vorlegt. Die Aufgaben eher durschnittlich bis leicht, aber leider leider nicht das was ich parat hatte. Wenn ich hätte in einem Buch nachschauen können...... wäre alles ruckzuck gelöst gewesen.... Infolgedessen also Absage für mich.... Bis zu den Fachaufgaben hat aber alles gut geklappt.
 
T

Tst

Guest
Hallo,

ich möchte ganz gerne euch allen eine Frage stellen.

Was habt ihr denn als Motivation der Bewerbung beim EPA angegeben. Habe gehört, dass diese Passage anscheinend wichtig bei der Auswahl ist.

Ich Plane nämlich auch eine Bewerbung zum EPA zu schicken.

Gruss
 
A

Anna Nym

Guest
@ Tst

aha, Du planst, eine Bewerbung hinzuschicken. Warum? Willst Du das jetzt von uns hören?

Wie wäre es, wenn DU mal ein bisschen über Deine Motivation nachdenkst? Oder ist es nur wegen der Kohle? Dann überleg Dir, ob das als Motivation ausreicht, um noch 30 Jahre einen (finde ich) langweiligen Job zu machen!
 
G

GAST_DELETE

Guest
Ich musste eine französiche Patentschrift ohne Vorbereitungszeit in Englisch vorlesen. Dabei hatte die Wahl ob Englisch oder Deutsch, da wir aber die Schriften vorher in Englisch waren (zu ähnlichem Thema), bin ich bei Englisch geblieben.
 
T

Tst

Guest
Klar auch wegen der Kohle ich meine waere doch gelogen, wenn ich sagen würde, dass die Konditionen nicht reizen.

Jeder Job ist doch langweilig nach 30 Jahren.

Warum ich dahin möchte?

Spass an der Suche von "prior art"
internationales und interdisziplinaeres Arbeitsumfeld
Kommunikation
Argumentieren

etc.

Ich wollte nur wissen, wie man das "EPO-gerecht" verpackt...

Gruss
D


Anna Nym schrieb:
@ Tst

aha, Du planst, eine Bewerbung hinzuschicken. Warum? Willst Du das jetzt von uns hören?

Wie wäre es, wenn DU mal ein bisschen über Deine Motivation nachdenkst? Oder ist es nur wegen der Kohle? Dann überleg Dir, ob das als Motivation ausreicht, um noch 30 Jahre einen (finde ich) langweiligen Job zu machen!
 
T

Tst

Guest
Frager schrieb:
Wieviel Kohle kriegt man denn jetzt eigentlich als EPA-Prüfer?
Wenn meine Infos richtig sind dann so ca. 4000 EUR auffer Hand.
Das ist aber Einstiegsgehalt,

Hatte irgendwann mal so eine Reportage in der sueddeutschen gelesen.

Gruss
D
 
A

Anna Nym

Guest
Mit 4000€ im Monat - brutto = netto! - liegst Du meiner INformation nach nicht falsch, kommt auf die Qualifikation an. Mit Dr. und einchlägiger Berufserfahrung etwas mehr, frisch von der Uni eher etwas weniger.

Als Motivation könnte man ansonsten noch Spaß an Sprache und Fremdsprachen, Formulierungen und Genauigkeit nennen, das europäische Umfeld - Kollegen aus aler Herren Länder, usw. Im Gespräch, wenn es denn soweit kommen sollte, kann man schon auch sagen, dass man einen langfristig sicheren Job sucht, denn jemand, der eher ein Abenteurertyp ist, ist das sicher falsch. Kommunikation - da machst Du Dir vielleicht eine falsche Vorstellung vom Job, da wird im Wesentlichen schriftlich "kommuniziert", also eher Freude am Lesen und am Formulieren. Ein bisschen Interesse am Patentrecht wäre vielleicht auch nicht schlecht, Stichwort Schnittstelle Recht und Technik usw.

Viel Glück, aber überlegs Dir gut, denn wenn man einmal eine Weile da ist, kommt man so einfach nicht mehr woanders hin, und dann kann die Zeit u.U. ganz schön lang werden, trotz Schmerzensgeld...
 
T

Tst

Guest
Alles klar.
Danke für die Tipps!

Werde mal berichten, wie das Spiel ausging.

Ich meine auch, dass der Job langweilig sein kann, aber die Job- Sicherheit ist natürlich nicht zu unterschätzen.


Bin zZ in der Industrie (Patentabteilung) und der Verdienst ist da auch nicht so schlecht also nur wegen des Geldes mach ich das auch nicht.

Gruss
D
 
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