Allg. Promotion

J

Johannes

Guest
Hallo zusammen,

da ich gerade mein Chemiestudium beendet habe stehe ich nun vor der Entscheidung in welchem Fachgebiet ich promovieren soll. Da ich nach der Promotion auf jeden Fall eine Ausbildung zum Patentanwalt anstrebe, möchte ich mich hiermit an dieses Forum wenden. Mir wurde eine Promotionsstelle an einem Lehrstuhl für Verfahrenstechnik angeboten. Dort würde ich dann nach Abschluss allerdings einen Dr. Ing. und nicht einen Dr. rer. nat. erhalten. Da die Stelle in vieler Hinsicht für mich sehr lukrativ ist (volle Stelle, Thema in Koop. mit einem großen Chemieunternehmen im Bereich der Partikeltechnologie, sehr interdisziplinär ausgerichtet ... ), frage ich mich, ob diese auch geeignet für den Einstieg in die Ausbildung zum Patentanwalt ist. D.h. ist der Dr. Ing. für einen Chemiker eher hinderlich oder sogar förderlich? Kann ich mich damit später auch für Kandidatenstellen im Ing.wesen bewerben? Auf baldiges Feedback freue ich mich sehr!
 
D

Dr.-Ing.

Guest
Johannes schrieb:
frage ich mich, ob diese auch geeignet für den Einstieg in die Ausbildung zum Patentanwalt ist. D.h. ist der Dr. Ing. für einen Chemiker eher hinderlich oder sogar förderlich? Kann ich mich damit später auch für Kandidatenstellen im Ing.wesen bewerben?
Was willst Du denn auf einer Ingenieurskandidatenstelle? Glaubst Du, durch den "Dr.-Ing." kannst Du plötzlich Elektrotechnik- oder Maschinenbausachen miterledigen? Ich denke, letztlich ist es vollkommen piepe, was für einen Dr. Du machst. Vielleicht machst Du Dich auf dem Briefkopf als "Dr.-Ing." ganz gut, die sind bekanntlich seltener. Aber spätestens wenn Dein Chemie-Mandant vor Dir steht, wird es ihm wohl egal sein.
 
C

corvinus

Guest
kann meinem Vorredner nur zustimmen.

Ich stand selbst auch vor dieser Wahl, habe auf den Dr.Ing verzichtet, weil ich chemiker bin und von Ingenieurswesen gar keine bis wenig (habe auch Verfahrenstechnik studiert, als ein bißchen vielleicht schon) Ahnung habe.

Und der (deutsche) Chemiemandant fragt ganz sicher bei wem man promoviert hat (in DE sind alle irgendwie Schüler von xy opder xZ) und das ist wirklich wichtig wie ich zu meiner eigenen Überraschung feststellen musste, wichtiger als die tatsache ob man Dr. ing, phil, rer.nat, piependeckel, ph.D. Cantab usw ist. Oft wird sogar noch gefragt ob man post-doc gemacht hat und bei wem. Bei Auslandsmandanten siehts völlig anders aus.
 
U

u. n. own

Guest
@corvinus: Deine Erfahrungen sind für mich ziemlich überraschend. Ich habe bisher auch mit den (zugegeben seltenen) deutschen Mandanten in unserer Kanzlei niemals irgendwelche Diskussionen über meine wissenschaftliche Laufbahn führen müssen. (Nur der Vollständigkeit halber: Das soll nicht heissen, dass ich Dir nicht glaube!)

Zur AUsgangsfrage: Ich (Chemiker) bin selber Dipl.-Ing. und hätte auch den Dr.-Ing., wenn ich nicht nach der Diplomarbeit die Uni gewechselt hätte. Dieser Wechsel kam jedoch nicht aus eigener Initiative zustande, sondern rührte daher, dass mein Doktorvater ziemlich überraschend einen Ruf an diese neue Uni bekam, und ich mich entschlossen hatte, in seiner Arbeitsgruppe zu promovieren. Resultat: der Dr. rer. nat.

Und was folgern wir daraus? Es ist bei einem Chemiker wohl völlig egal, welches Kürzel hinter dem Dr. steht. Wichtig ist, was Du tatsächlich kannst.
 
C

corvinus

Guest
@u.n.own

kann Deiner Schlußfolgerung nur zustimmen.

Kurze Anmerkung zum Thema Doktorvater: da gehts meiner Erfahrung nach weniger um wissenschaftliche Meriten (thema etc), sondern um den "Stallgeruch", insbesondere dann, wenn man zum ersten Mal einen Erfinder oder Forschungsleiter trifft und irgendwie small-talk machen muss. Aber das scheint auch mandanten spezifisch zu sein. Kaufen kann man sich dafür nichts aber man kann ganz gut ein erstes Gespräch anknüpfen und Vertrauen aufbauen.
 
M

Mr. Pink

Guest
N`abend meine Herren und Damen,

mich bedrückt seit kurzem eine Frage die mir noch niemand befriedigend beantworten konnte, weshalb ich mich höchst vertrauensvoll an Sie wende.

Da ich der Meinung bin, dass ein Dr. Titel unbeschreibliche Überzeugungsarbeit leistet wenn es darum geht mehrere hundert Euro pro Stunde bezahlt zu bekommen oder auch nicht und weil ich mich an Titeln die meinen Namen ins unendlich verlängern ergöze drängt sich folgende Frage auf:
Ist es möglich nach der Ausbildung zum deutschen und/oder Europäischen Patentanwalt anschließend via Promotion einen Doktorgrad zu erhalten? Und wenn ja, was müsste man dafür tun? In welchem Gebiet muss dann promoviert werden, Jura, gewerblicher Rechtschutz, Technik....?

Obwohl ich mich über jede Art von Beitrag freue, würden konstruktive Vorschläge mich besonders frohlocken lassen.

Mit luftgekühlten Grüßen,

Ihr Mr. Pink.
 
P

Pink and Gay

Guest
tja Mr. Pink, arbeiten wollen Sie für einen schönen Doktortitel nicht, dann empfehle ich eine geringe Sach- oder Geldspende wenn Sie wie sie es sie sich vorstellen als Patentanwalt im Gelde schwimmen an eine Universität in Afrika, Osteuropa, USA oder andere Institute etc, die haben schönere Urkunden und Sie können sich die Fachrichtung sogar aussuchen!!! Aber der Herr Honorarkonsul Weyer dürfte da der bessere und kompetentere Ansprechpartner als dieses Forum sein....
 
P

Panther

Guest
Ich empfehle Germanistik.

Herr Prof. Dr. Dr. HC Goethe hätte seine Freude, ihr Doktorvater zu sein...
 
G

Gast x

Guest
Meiner Auffassung nach kann man als Patentanwalt den Hagen II - Kurs machen, um so einen LLM zu erhalten. Danach kann man doch sicherlich noch eine Promotion anschließen. Lust auf sowas hätte ich vielleicht auch mal. Würd mich eh interessieren, wie eine Jura-Promotion im vergleich zu einer naturwissenschaftlichen anläuft!

Eine Promotion auf technischem Gebiet kann ich mir nach 3 Jahren PA-Ausbildung ehrlich gesagt nicht mehr vorstellen. Aber vielleicht machen andere ja mehr im technische Bereich als ich. Ich habe schon mit den rechtlichen Sachverhalten genug am Hals.

Also, viel Erfolg Herr Dr.-Jur. EPA PA Dr.rer.nat. Dipl.-Phys. LLM in spe
 
J

jk

Guest
dann empfehle ich schon einmal Visitenkarten im A4-Format, damit man die Titel noch gut lesen kann
 
G

gast2000

Guest
Einfacher geht es, wenn man vorher promoviert, und dann am besten im eigenen Studienfach. Spart Zeit, Geld und Mühe, nach der Ausbildung noch jemanden zu finden, der einen Externen promoviert (was in den natur/ ingenieurwissenschaftlichen Fächern sowieso die absolute Ausnahme sein dürfte...)

Ansonsten: Titel kaufen. Wird aber ärgerlich, wenn ein Mandant draufkommt...
 
P

Patentanwalt mit Dr.

Guest
Na ja, man kann halt nicht alles haben: Entweder Dr. mit finanziellen Einbussen oder direkt Pa-Ausbildung nach Studium.

Aber mal ehrlich: Muss ein Titel wirklich sein ? Mir selbst blieb damals nichts anderes übrig, da der Jobmarkt auch für Techniker 1994/1995 katastrophal war. Und die Promotionsstelle war nun wirklich auch nicht einfach zu bekommen.
 
P

Plempi

Guest
"weil ich mich an Titeln die meinen Namen ins unendlich verlängern ergöze"

Ich empfehle Ihnen sich einen Titel von einem wirtschaftlich heruntergekommenen Landadel billig zu erwerben. Macht wirklich schwer Eindruck. Promovierte gibt es wie Sand am Meer. Aber mit einem Titel öffnen sich einem alle Türen und Tore und die Mandanten strömen in Scharen herbei.
 
G

Gast3

Guest
"weil ich mich an Titeln die meinen Namen ins unendlich verlängern ergöze"

oder vielleicht in wirtschaftlich nicht so heruntergekommenen (Land-)Adel einheiraten? Hätte nicht nur finanzielle Absicherung sondern eben auch einen schicken Titel zur Folge (vor allem, wenn man selbst mit einem Sammelnamen geschlagen ist)?

Investition dafür muß ja gar nicht so groß sein: vernünftige Manieren (haben ohnehin noch nie geschadet); gepflegtes Äußeres (dito); kulturelle Bildung und Aktivitäten (dito); vielleicht ein Wechsel der Sportart (Fußball oder ähnliches haben diesbezüglich vermutlich ein eher andere Zielgruppe); Sprachgebrauch und Formulierungen wären ggf. zu überdenken, erinnert ja eher an Goethes Zeiten, aber das kann durch ihre Komik ja so manche Situation auch auflockern, wenn's nicht überstrapaziert wird.

In diesem Sinne: good luck!
 
G

gast4

Guest
da hab ich was tolles in meiner heutigen spam mail gefunden :

Obtain a prosperous future_, money earning power
Get a diploma based on your experience_

call now to__ receive__ diploma in 2 weeks
1-413-376-9218

(call 24hrs,7 days a week)

Na, Mr Pink, schnell anrufen und sich mit einigen Titeln auf Vorrat eindecken, dann sofort weiter ins P1 und eine verarmte Landadelige abgreifen, um ihr Leben beneide ich Sie jetzt schon, man kann das viele Geld das nur wegen der Titelchen kommt ja schon richtig riechen!
 
G

Gast 5

Guest
"Meine Frau braucht den Doktor häufiger als ich. Da gibts auf dem Markt das frischere Gemüse"
Deutscher Patentanwalt
 
G

gast6

Guest
und die Polizei ist bei den Fahrzeugkontrollen höflicher....

Außerdem haben die Kinder in der Grundschule einen kleinen "Akademiker-Bonus" aber auch nur bei den absolut irrelevanten Kopfnoten,

also wie man sieht gibt es wirklich viele richtig praktische Einsatzmöglichkeiten, nur eben nicht im Beruf....

(ebenfalls Deutscher Patentanwalt)
 
M

Mr. White

Guest
Du hast gut reden, Mr. Pink, du hast ja aufgegeben und dich nicht erschießen lassen.

Einen Doktor NACH der Patentanwaltsausbildung zu machen (auch wenn mir der Sinn ziemlich entgeht) ist natürlich immer möglich, unter den Voraussetzungen, die sonst auch da sind.

An einer Uni kannst du den Doc machen, wenn du das entsprechende Diplom/Master/... hast. Mit einem Dipl-Ing. kannst du den Dr. Ing. machen, aber auch an der Uni das fehlende nacharbeiten und dort promovieren.

In Hagen ist zumindest geplant, einen LL M-Studiengang anzubieten, nach dem mal AFAIK gerne auch Jura-Dr. werden kann.

Nur, what for? Und warum nach der Ausbildung??
 
P

PA ohne Dr

Guest
Ein ernsthaft erworbender Dr. in der Naturwisschenschaft oder Technik dauert ja gemeinhin 3-5 Jahre. Die dabei erworbene Fähigkeit zum Wissenschaftlichen Arbeiten wird allerdings als PA nicht mehr nötig (möglicherweise sogar abträglich ) sein.

Man hat also 3-5 Berufsjahre verloren. Ich würde diese Zeit lieber im Patentwesen arbeiten und einschlägige Berufserfahrung sammeln. Das ist allemal besser investiert.
 
K

katinka

Guest
*g*

"Die dabei erworbene Fähigkeit zum Wissenschaftlichen Arbeiten wird allerdings als PA nicht mehr nötig (möglicherweise sogar abträglich ) sein"

Jaja, seien sie mal nicht zu wissenschaftlich beim ausarbeiten der Anmeldungen. Andernfalls schreiben sie nachher noch etwas anderes als nur "Papierexperimente" hinein...
 
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