Allg. Skrupellose Ausbilder - Kündigung in der Probezeit

E

Ehemaliger Kandidat

Guest
In München dürfte es bei einigen Kanzleien wohl usus sein, daß sie Kandidaten während der Probezeit wieder bald loswerden wollen, wenn die wirtschaftliche Lage oder Fachrichtung nicht ganz passt.

Sie nehmen ziemlich zeitgleich 2 Kandidaten und nur einer bleibt!!!

Habt Ihr hier Erfahrungen?

Was kann man nachher noch unternehmen?

Euer Ehemaliger Kandidat
 
S

Stand der Technik

Guest
Ich gehe davon aus, dass Du von Anfang an als Kandidat gemeldet warst.

Es soll angeblich so sein, dass das DPMA ab 4 Monate der Ausbildung bei einem Anwalt anerkennt, obwohl die Zeit bei einem Ausbilder nicht weniger als 6 Monate betragen soll (§15 PatAnwAPO).

Auch wenn Du weniger als 4 Monate dort warst, würde ich mal beim DPMA nachfragen, ob sich die Zeit anerkennen lässt.

Das hat natürlich alles nur einen Sinn, wenn man eine neue Ausbildungsstelle findet.
 
P

paule

Guest
was soll denn daran skrupellos sein, wenn ein Ausbilder in der Probezeit kündigt? Dazu ist die Probezeit doch da! Ich kann mir auch vorstellen, dass einer das aus lauter Böswilligkeit macht. Vielleicht war es dann einfach nicht die richtige Stelle.
 
D

Dr. No

Guest
Unternehmen kann man wohl nichts. Ist ja schon zu spät. Abgesehen wäre es wohl auch aussichtslos.

Ich habe mich in meiner Bewerbungsphase auch immer gewundert über einige Kanzleien, die mehr Kandidaten als Anwälte haben. Wenn von vornherein mehr oder gar doppelt so viel Kandidaten eingestellt werden wie tatsächlich geplant sind, um dann während der Probezeit die eigentlich überzähligen rauszuwerfen, ist das sicher nicht im Sinne einer gewöhnlichen Auslegung einer Probezeit. Eigentlich ziemlich unverschämt. Kann man nur hoffen, dass sich das schnell herumspricht und solche Kanzleien bald gar keine Kandidaten mehr finden.

Es soll bei Professoren bezüglich Doktoranden übrigens mitunter ähnliche Modelle geben ...
 
G

GAST_DELETE

Guest
Mir ist dies vor einigen Monaten auch passiert. (Kündigung während der Probezeit).
Laut Kammer und Amt ist dies leider gar nicht mal so unüblich.
Das Problem ist nur, trotz dass die anderen Ausbilder wissen dass es diese "schwarzen Schafe" gibt, einen neuen Ausbilder/eine neue Kanzlei zu finden.
Ich z.B. habe noch keine adäquate neue Kanzlei gefunden. (Vielleicht bin ich inzwischen auch zu skeptisch?).
 
M

münchner

Guest
Von einem Partner einer bekannten Münchner Großkanzlei (Name darf ich ja nicht nennen) kenne ich folgendes Prinzip:
Von den eingestellten Kandidaten übersteht die Hälfte die Probezeit, diejenigen die die Probezeit überstehen werden dann aber auch alle PA. Von denjenigen die PA werden wird jeder fünfte schlussendlich Partner der Kanzlei.
Ist das normal so oder kennt Ihr andere "Verteilungsschlüssel"?
 
R

Robby

Guest
Ich kenn 4:1, vier fangen an, in etwa einer bleibt ganz am Ende. Wobei auch mal drei hintereinander gut genug sind dass sie bleiben dürfen oder halt mal 2 Jahre gar keiner. Aber die Ausbildung dürfen alle zu Ende machen, wenn sie dem Druck standhalten. Das wurde aber auch beim Einstellungsgespräch schon so formuliert.

Ist zwar sicher eine harte Sache, aber auch fair, wenn es vorher klar ist.
 
G

GAST_DELETE

Guest
Meine zwei Vorgänger haben die Kanzlei verlassen müssen - kurz nach ihrem Ausbildungsende.
Somit bin ich Nr. 3 und hoffe, dass der Schlüssel 1:3 ist.
:))
 
G

GlücklicherKandidat

Guest
Bei uns ist es definitiv so, dass ausgebildet wird, um neue Partner "heranzuzüchten".

Soweit ich weiß sind von den letzten 8 Kandidaten letztendlich 4 Partner der Kanzlei geworden. Von den anderen 4 sollten 3 bleiben, diese hatten jedoch andere Pläne. Einer genügte den Anforderungen nicht.

So ist mir das berichtet worden und ich habe auch keinen Grund daran zu zweifeln.

Insofern kann ich auf eine 50%igen Chance einer Partnerschaft hoffen ;)

Anscheinend gibt es Kanzleien, die zwar viele Anwälte beschäftigen, jedoch verhältnismäßig wenig Partner haben, so dass die wenigen Partner das Geld einsacken und der Rest buckeln muss. Bei uns ist das Gott sei Dank nicht so, aber was könnt ihr darüber berichten? Ist das tatsächlich üblich?
 
M

Michi

Guest
Kann man vielleicht auch die These wagen, dass es einiges schwerer ist in einer großen Kanzlei tatsächlich bis zum Partner aufzusteigen und nicht als angestellter oder freiberuflicher PA für die Kanzlei zu arbeiten, während in einer kleinen oder mittelgroßen Kanzlei die meisten PA tatsächlich auch Partner der Kanzlei sind?
 
G

GAST_DELETE

Guest
Ja, so sehe ich das auch. Wobei ich allerdings persönlich einen Fall kenne, wo in einer Kanzlei 2 Partner sind und ein weiterer Anwalt freiberuflich für diese Kanzlei arbeitet. Der muß allerdings gehen, da Aufträge fehlen. Gibt es also auch!
 
G

GlücklicherKandidat

Guest
@Gast

Es gibt tatsächlich Kanzleien mit zu wenig Aufträgen? Dem kann man abhelfen. Ich hätte da z.B. 5 Neuanmeldungen auf meinem Schreibtisch liegen, ... ;)


Bzgl. des anderen angesprochenen Punktes "Kanzleigröße und Partnerschaft" vermute ich auch, dass ihr Recht habt, ohne jedoch genaue Informationen darüber zu haben.
 
G

GAST_DELETE

Guest
Es gibt tatsächlich Kanzleien mit zu wenig Aufträgen? Dem kann man abhelfen. Ich hätte da z.B. 5 Neuanmeldungen auf meinem Schreibtisch liegen, ... ;)

Tja, wenn so eine "2-Partner-Kanzlei" deutlich über 50% Umsatz mit einem Mandanten (in deren Fall größere Firma) macht und die ändert irgendetwas an ihrer Verteilung oder Anmeldestrategie, sodass die Aufträge stocken...

So schnell ist dann kein Ersatzumsatz da. Da fährt man dann den Freiberufler auf Null.
 
R

Robby

Guest
@Michi: Auch das würde ich so nicht unterschreiben. Und: Man muss bei der ganzen Partner/Nicht-Partner-Diskussion auch immer im Auge behalten, dass Partner noch lange nicht gleich Partner ist. Auf die Konditionen kommt es an. Da kann es gut sein, dass ein Angestellter einer Großkanzlei mehr bekommt als ein junger Partner. Es sind auch alle nicht gleich gut im Verhandeln.... Ich denke, außer aufzupassen, dass man nicht in ein schnell-rotierendes Kandidaten-Karussell kommt, kann man als Einsteiger nicht viel unternehmen.
 
M

Michi

Guest
@Robby:

Du magst zwar Recht haben, aber nur darauf zu achten, dass man eine gute Ausbildung bekommt und nicht auf die späteren Möglichkeiten und Chancen zu achten, wirft auch Schwierigkeiten auf. Natürlich kann man nach der Ausbildung jederzeit zu einer anderen Kanzlei wechseln, läuft aber Gefahr dann mit ehemaligen Kandidaten dieser Kanzlei konkurrieren zu müssen, die einige Vorteile auf ihrer Seite haben: z.B. kennen sie den ganzen Büroablauf; sie kennen die Partner bzw. die Partner kennen sie, d.h. sie müssen sich unter anderem nicht mehr so beweisen wie ein Neuer; sie kennen die Mandanten der Kanzlei bzw. die Mandanten kennen die Neu-Anwälte und deren Eigenheiten und Besonderheiten,....

Also leider ist es nicht ganz so einfach, auch wenn du mit Deiner Einschätzung, dass man das bei der Stellensuche nicht abschätzen kann, vermutlich richtig liegst.
 
T

tacheles

Guest
Könnte mal jemand konkret werden und die "schwarzen Schafe" auch namentlich nennen? Es bringt doch wenig immer um den heißen Brei rumzureden!
 

Redakteur

Administrator
Teammitglied
tacheles schrieb:
Könnte mal jemand konkret werden und die "schwarzen Schafe" auch namentlich nennen? Es bringt doch wenig immer um den heißen Brei rumzureden!
In diesem Forum sollen keinerlei Namen genannt werden! Solltet Ihr konkret von dem einen oder anderen erfahren wollen, bei wem er schlechte Erfahrungen gemacht hat, so wendet Euch bitte direkt per E-Mail an die entsprechende Person. Beiträge, in denen Personen diskreditiert werden, werden umgehend gelöscht. Bitte erspart mir dieses lästige Aussieben ...

Dieter
(Redakteur)
 
M

Maggolino

Guest
Kann das sein, das hier vor allem Münchner Probleme angesprochen werden?

In der Provinz (= DE - MUC) habe ich von dergleichen noch nie gehört.

Gruß

Maggo
 
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Robby

Guest
@Maggo: Nein, das gibts wohl auch woanders.

@Tacheles: Finde ich nicht notwendig, man bekommt das auch so heraus. Zwischen den Zeilen wird deutlich, wo die Reise hingeht. Woanders hatte mal jemand geschrieben, "jeder bekommt den Ausbilder, den er verdient"... (nicht meine Meinung)

Hauptsache ist aber: die große Mehrzahl ist absolut in Ordnung.
 
P

paule

Guest
Ich denke, in einer kleinen Kanzlei kann man sich einfacher unentbehrlich machen.

Wir sind eien kleine Kanzlei und ohne angeben zu wollen denke ich, dass mein Chef schon arge Probleme hätte, mich auf die Schnelle zu ersetzen. Es ist viel Arbeit da und einen neuen Kandidaten kostet viel Zeit, so dass zusätzliuch Arbeit liegen bleiben würde. Außerdem hat er schlechte Erfahrungen mit Kandidaten gemacht, denen er ehrlich schweren Herzens kündigen musste, weil sie einfach für den Beruf ungeeignet waren.

Dadurch hoffe ich, nach der Zeit in München auch eine ziemlich gute Verhandlungsposition bezüglich Partnerschaft zu haben, weil ich weiss, dass er mich dringend braucht und arge Probleme hätte, wenn ich nicht käme. Eine solche Verhandlungsposition kann man denke ich in einer Großkanzlei nie erreichen - auch, wenn man sich natürlich durch gute Leistungen empfehlen kann. Unentbehrlich wird man nie.
 
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