technische Arbeitsbereiche waehrend der Kandidatenzeit

G

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Guest
Hallo,

ich moechte bald eine Ausbildung zum PA/EPA beginnen. Ist es Eurer Meinung nach sinnvoller hierzu eine Kanzlei zu waehlen, die auf dem Gebiet der eigenen Diplomarbeit bzw. Dissertation Patente anmeldet oder waere es sinnvoller andere Bereiche des eigenen Studienfaches waehrend der Ausbildungszeit zu vertiefen?

Viele Gruesse,
Gast
 
W

woops

Guest
Die Kanzlei möchte ich sehen, die nur auf das Gebiet einer Diss oder Diplomarbeit beschränkt arbeitet und dabei überlebt.

Ernsthaft: Es geht eher darum, ob Du zu einer Kanzlei gehst, in der alle oder einzelne Anwälte ihren Schwerpunkt auf einem Fachgebiet (z.B. Biotechnologie, Organische Chemie, Maschbau, Software) haben, oder zu einer Kanzlei, in der ein Anwalt vom singenden Surfbrett bis hin zum gentechnisch veränderten Bakterium alles macht (so er denn Mandaten auf diesem Gebiet bekommt). Letztere sind nicht selten Ein-Mann-Kanzleien mit einem vergleichsweise hohen Anteil an Einzelerfindern.

Ausserdem wird erwartet, dass Du auch auf Gebieten ausgebildet wirst, die garatiert nicht in Deiner Abschlussarbeit vorkamen, wie z.B. Markenrecht oder Geschmacksmusterrecht.

Ich persönlich bevorzuge eine möglichst breit gefächerte Ausbildung.

Die Frage, welche Themen Du bereits wissenschaftlich bearbeitet hast, ist eher bei umgekehrter Fragestellung relevant: was kannst Du der ausbildenden Kanzlei an Fachwissen anbieten?

Zudem ist es angesichts der hohen Spezialisierung auf fast allen Fachgebieten, in denen Patente erteilt werden können, heutzutage kaum mehr möglich, verantwortungsvoll als Generalist zu arbeiten. Ich selbst bin Chemiker, und daher würde ich eine Anmeldung für Maschinen oder Software wenn möglich an einen Kollegen (in derselben Kanzlei) abgeben, der sich auf diesen Gebieten spezialisiert hat. Das A und O ist nämlich nach wie vor die präzise Beschreibung der Erfindung in der Anmeldung, und dazu braucht man eben doch immer entsprechendes Fachwissen. Dasselbe gilt für das Prüfungs- und Einspuchsverfahren.

Gruss, woops

_____________________wer tippfehler findet, darf sie behalten
 
M

Matthias

Guest
hallo,

die wahl des ausbildungsplatzes halte ich für entscheidend. wichtig ist, dass man so viel wie möglich zu sehen bekommt und nicht die ganze zeit immer nur anmeldungen oder übersetzungen oder markensachen macht. die technische ausrichtung ist meiner meinung nicht von wesentlicher bedeutung, da sie letzendlich zeigt, dass du dich schnell in technische zusammenhänge einarbeiten kannst. ich bin patentanwalt geworden, weil ich gerade nicht nur in einem kleinen fachgebiet aktiv sein wollte, sondern gerade das breite technische spektrum diverser mandanten kennen zu lernen.

aus diesen gesichtspunkten würde ich mich wieder für eine kanzlei entscheiden und durch lerning-by-doing freude an unserem beruf finden. das kann zwar ein wenig stressiger sein, macht dich aber deutlich flexibler in deinem beruflichen Weiterkommen.

viel erfolg.
 
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