(Ab-)Werbung neuer Mandanten - der Weg zum Erfolg...

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Klinkenputzer

Guest
Nicht jeder Anwalt hat das Glück, dass ihm die Mandate in den Schoss fallen oder ältere Partner in der Kanzlei die Aquise betreiben.

Ein Anwalt, der eine Neugründung einer Kanzlei ins Auge fasst, wird sich selbst aktiv um eigene Mandanten kümmern müssen. Doch was ist der richtige Weg? Unternehmen anschreiben (Werbeverbot ?), Mandanten "abwerben", Vorträge halten, Fachaufsätze in Zeitschriften schreiben?

Letzendlich muss man doch die Mandanten überzeugen, dass sie zu einem neuen Anwalt wechseln sollen. Um zu zeigen, dass man evtl. besser ist als andere bedarf es jedoch zumindest eines ersten Auftrages. Die Mandate mit Dumpingpreisen zu locken ist sicher auch nicht die Lösung. Und: Warum sollten die Unternehmen denn einen neuen Anwalt ausprobieren. Doch nur wenn sie mit diesem unzufrieden werden sollten. Können aber Mandanten die Arbeit eines Anwalts überhaupt einschätzen ohne selbst Anwalt zu sein?

Was also tun, damit auch mal ein Auftragsschreiben aus der Fax-Maschine kommt und das Warten auf den ersehnten Papierauswurf aufhört?

Gruss
Klinkenputzer
 
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Puckimaus

Guest
Was also tun, damit auch mal ein Auftragsschreiben aus der Fax-Maschine kommt und das Warten auf den ersehnten Papierauswurf aufhört?
Im Prinzip einfach. Marketing-Konzept erarbeiten=> USP erarbeiten, Targetgroups definieren, Marketingmix entwerfen. Wichtig: Persönliche Ansprache ist immer die beste, also Gesprächskonzept entwickeln und darauf basierend professionellen Flyer drucken, in den Businesskoffer damit, in Schale schmeissen und dann ab zum Kunden. Eventuell vorher Gesprächstermin vereinbaren. Wichtig auch: Besuch von Messen und Veranstaltungen, um Kontakte zu knüpfen. Noch besser: Selber Vorträge halten und sich profilieren. Noch Fragen? Viel Erfolg wünscht - Puckimaus
 
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GAST_DELETE

Guest
Klinkenputzer schrieb:
Was also tun, damit auch mal ein Auftragsschreiben aus der Fax-Maschine kommt und das Warten auf den ersehnten Papierauswurf aufhört?
Da ich in der Industrie arbeit kann ich da nur eine beschränkte Sicht wiedergeben.

Ein Kollege, der sich im Alter von 50 Jahren noch selbständig gemaht hatte meinte mal, man müsse eben Kontakte haben und die richtigen Leute kennen. Allein mit niedrigen Preisen und ausgezeichneter Arbeit überzeugt man nicht.

Mein Kommentar: Mit Marketingdummschwafel überzeugt mal übrigens auch nicht.

Gut sind gute Kontakte und Freundschaften mit Leuten in überlasteten Industriepatentabteilungen.

Kennst Du noch einen Klassenkameraden, Studienkollegen oder Kumpel aus der Patentanwaltsausbildung, CEIPI-Kurs oder Lerngruppe, der in der Industrie arbeitet ?
Dann ist es an der Zeit, die Freundschaften wieder aufzupolieren.
Wie deutlich man dann mit der Aussage
ICH BRAUCH MANDATE !!!!

ins Haus fällt liegt dann am Gesprächsverlauf, Intensität und Charakter des Gegenüber.
 
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Puckimaus

Guest
Es geht nicht darum, über Marketing zu schwafeln, sondern Marketingwissen im Sinne eines planmäßigen und strategischen Vorgehens anzuwenden, so wie das überall gemacht wird, wo man Kunden gewinnen will. Die Tage des PAs, der als menschenscheuer Sonderling in staubigen Akten blättert, sind sowieso gezählt.

Der erfolgreiche Patentanwalt wird der sein, der möglichst viele Kunden aquiriert, und das wird einen steigenden Anteil der Arbeitszeit ausmachen.
 
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gast2000

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Puckimaus schrieb:
Der erfolgreiche Patentanwalt wird der sein, der möglichst viele Kunden aquiriert, und das wird einen steigenden Anteil der Arbeitszeit ausmachen.
...und wenn der erfolgreiche Akquirierer (Akquisiteur?) dann die ersten älle versemmelt hat, weil er vor lauter Akquise nicht mehr zu seriöser Arbeit kommt, dann weißt Du, dass es bergab geht mit dem Erfolg....
 
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GAST_DELETE

Guest
@ Gast2000

Deine Argumentation geht hier etwas daneben.
  • Wenn einer soviel zu tun hat, dass durch die Aquise die Arbeit leiden würde, braucht er nicht zu aquirieren.
  • Aquirierung IST eine seriöse Tätigkeit. Ich behaupte sogar: Patente schreiben und Bescheide erwidern kann jeder, aber wenn es darum geht, Kunden zu gewinnen, trennt sich die Spreu vom Weizen.
 
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Klinkenputzer

Guest
... aber um Aquise zu betreiben muss doch erst einmal der Kontakt hergestellt werden. Kontakte sind natürlich hilfreich, doch im seltesten Fall ist der Studienkollege Leiter einer Patentabteilung. Meistens reichen die Kontakte in die Unternehmen, jedoch nicht zu den Entscheidungsträgern.

Und einfach bei Unternehmen anrufen oder vorbeigehen und sich vorstellen - ich weiss nicht ob das der richtige Weg ist.

Erfahrungsgemäß bleiben auch bei Vorträgen oder Werbungen nicht viele Mandate hängen.
 
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Puckimaus

Guest
Und einfach bei Unternehmen anrufen oder vorbeigehen und sich vorstellen - ich weiss nicht ob das der richtige Weg ist.
Natürlich ist das der richtige Weg. Die Unternehmen kämpfen selbst um jeden Kunden und haben dafür Verständnis. Wer allerdings Angst vorm Kunden hat, ist im Nachteil...
 
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corvinus

Guest
na, darf ich auch noch meinen Senf aus eigener Erfahrung dazugeben:

ich stand vor ca. 6 Jahren vor der absolut brillianten Wahl, mich in eine alte Bude einzukaufen, dafür menschlich durchgeschossene Altpartner mein Leben lang zu ertragen oder aber in eine 3 Zi Wohnung zu setzen mit Frau und zwei Zwergen und mit laptop und fax/drucker etwas alleine auf die Beine zu stellen. Leider hatte ich keine connections.

Das ging, da meine Frau das nicht üppig fließende Einkommen ertrug und camping sowieso toll findet. Außerdem entdeckte ich, dass ich mit etwas Disziplin, ein bis zwei Stunden am Tag telefonisch mich zu wichtigen Patentleuten in Firmen durchtelefonieren konnte und den Vorwerk Teppichverkäufer spielen lernen konnte, weil im Hintergrund ein paar Personen von mir wirtschaftlich abhängig waren. Bei Hoppenstedt kann man für 50ct pro Hit sich potentielle Firmendaten seines Fachgebiets mit sämtlichen relevanten Angaben kaufen und mit dem epa/dpma Register abgleichen. Dann ein Anschreiben und hinterher ein Telefonat. Dann wieder ein Telefonat usw. Direktmarketing ist mittelrweile in Grenzen erlaubt und Standesrecht ist sowieso nur Protektionismus für akquiseunwillige statusbewußte Alte Herren. glaubt mir, die Leute in den Patentabteilungen oder der geschäftsführung sehen uns als Dienstleister und sind froh, eine Alternative sich unverbindlich ansehen zu dürfen. Etwas Bescheidenheit im Auftreten, ein günstiger sauberer aber halbwegs vertretbarer Mietwagen sind die halbe miete, Enttäuschungen eingeschlossen. Wichtig ist: Geduld , Geduld und nicht auf Kammerversammlungen gehen, wo einem die Kollegen, die sich eingekauft haben zusülzen.

Vorträge bringen fast nichts, Veröffentlichungen noch weniger, Konferenzen sind aus touristischen Gründen nett. Es bleibt nur der direkte Kontakt am Mandant und anschließend harte Arbeit, das neue Vertrauen durch Zuverlässigkeit und Termineinhaltung zu rechtfertigen, sonst ist man ganz schnell wieder draussen.

Mein Fazit : es ist wie im Direktmarketing, nur sind die Erfolgsaussichten anfangs noch bescheidener, aber es geht durchaus voran.

Wenn wir schon dabei sind: wir suchen dringend einen Chemiker (weil es voran geht), aber das scheints auf dem markt nicht mehr zu geben....
 
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Puckimaus

Guest
@ corvinus

Der Beitrag gefällt mir wie immer sehr gut.

PS Wenn Du keinen ChemikerPA findest, musst Du wohl der gemeinsamen Sache untreu werden, und einen Kandidaten ausbilden.
 
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corvinus

Guest
@puckimaus

nee, das bringts nicht, da ich keine Zeit hätte, einen Kandidaten seriös auszubilden (ich hatte das Glück trotz menschlicher Inkompatibilität seriös ausgebildet zu werden und werde mir dessen so langsam bewußt), evtl in ein paar Jahren....

Ich brauche jemanden, der in der Lage ist, sich mit Erteilungsverfahren vor dem DPMa und EPA auseinanderzusetzen und willens ist, sich ins Lizenzrecht einzuarbeiten und mir die Marken abzunehmen...
 
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Interessierter

Guest
Wenn wir schon dabei sind: wir suchen dringend einen Chemiker (weil es voran geht), aber das scheints auf dem markt nicht mehr zu geben....[/quote]Ich bin Chemiker, bald fertig mit der PA Ausbildung (na ja, sagen wir in etwa 11 Monaten) und hätte da schon Interesse, evtl. auch schon im Amtsjahr ab Februar 2007. Vielleicht dürfte ich näheres erfahren (wtfch[img]http://files.carookee.com/img/clear.gif[/img]@[img]http://files.carookee.com/img/clear.gif[/img]web[img]http://files.carookee.com/img/maildot.gif[/img]de).
 
I

Interessierter

Guest
corvinus schrieb:
Wenn wir schon dabei sind: wir suchen dringend einen Chemiker (weil es voran geht), aber das scheints auf dem markt nicht mehr zu geben....
Ich bin Chemiker, bald fertig mit der PA Ausbildung (na ja, sagen wir in etwa 11 Monaten) und hätte da schon Interesse, evtl. auch schon im Amtsjahr ab Februar 2007. Vielleicht dürfte ich näheres erfahren (wtfch[img]http://files.carookee.com/img/clear.gif[/img]@[img]http://files.carookee.com/img/clear.gif[/img]web[img]http://files.carookee.com/img/maildot.gif[/img]de ).
 
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Chemiker PA

Guest
An Corvinus

Hallo Corvinus,

ich habe interessiert gelesen, dass Du Verstärkung im Bereich Chemie benötigst.

Ich bin Chemiker mit beiden Zulassungen, im Moment noch Einzelkämpfer, und suche einen Kollegen zwecks Zusammenarbeit. Zudem bin ich auch an Markenrecht interessiert.

Das könnte doch passen, oder?

Meine e-mail: revindication[img]http://files.carookee.com/img/clear.gif[/img]@[img]http://files.carookee.com/img/clear.gif[/img]web[img]http://files.carookee.com/img/maildot.gif[/img]de

Ich würde mich über eine erste Kontaktaufnahme freuen!

Chemiker PA
 
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