Allg. Wieviel Gehalt als Kandidat?

Froesch11

Schreiber
Hallo,

kann mir jemand sagen, wieviel man so als Kandidat in einer Kanzlei verdient? Und wieviel kann man in einer Patentabteilung einer Firma erwarten (als Physiker mit Promotion)? Ich habe auch gehört, dass man auch während der Ausbildung nach Leistung bezahlt werden kann. Womit kann man da rechnen?

Danke,
Froesch11
 
S

söldner

Guest
Du kannst als angestellter Kandidat in einer Kanzlei zwischen 2500 und 3500 € p.m. verdienen.
 
P

paule

Guest
ich habe nach einem Jahr eine kleine Umsatzbeteiligung ausgehandelt und bekomme dafür weniger Festgehalt. Das war dann insgesamt eine kleine Gehaltserhöhung. Ich kann allerdings nicht sagen, ob man mit einer Gehaltserhöhung "rechnen" kann. Das hängt doch sehr vom Chef ab und davon, wie gut man sich schlägt.
 

Physicus

BRONZE - Mitglied
Ich denke zum Thema Gehalt gibt es unendlich viele Varianten. Allerdings noch nie zur Sprache gekommen ist der Standort der Kanzlei!

Eine "Provinzkanzlei" fernab des Zentrums des gewerblichen Rechtsschutzes in München und fernab einer Großstadt nimmt niedrigere Honorare und infolgedessen bekommt man dort als Kandidat auch weniger Geld.

Allerdings darf man nicht vergessen, dass die Lebenshaltungskosten in der Provinz auch extrem viel geringer als in München ausfallen können, insbesondere hinsichtlich der Miete :).

Da können dann in einer Provinzkanzlei auch schonmal "nur" 1800" - 2500 Euro p.m. gezahlt werden. Wer schlußendlich dann mehr übrig hat weiß ich nicht ... Nur um hier keinen falschen Eindruck entstehen zu lassen ...
 
K

King

Guest
Ich kann Physicus nur beipflichten. Obwohl ich weniger Gehalt als meine Münchner Kollegen bekommen habe, so blieb am Monatsende doch mehr übrig (ich habe dies mal zusammen mit einigen Münchner Kollegen durchgerechnet). Ich wurde in einem - bei allem Respekt - Kaff ausgebildet, in dem die Lebenshaltungskosten sowie die Miete sehr günstig war ...

King
 
R

Robby

Guest
Das ist so nicht ganz richtig. Ich hab mich bei Kanzleien im weiteren Umkreis von München umgesehen und die haben mir gesagt, sie rechnen so ab wie in München, nur wären die Schreibkräfte, die Büromiete und alles andere billiger und deswegen könnten sie mir als Anreiz für einen Wechsel in die Pampa in der Kandidatenzeit u.U. etwas mehr zahlen. Und die Einstiegsgeählter lagen dann auch am oberen Ende der hier genannten Spannen.
 

Physicus

BRONZE - Mitglied
Das ist m.E. ein Spezialfall und nicht verallgemeinerbar. Die Kanzleien im direkten Umland Münchens stehen hinsichtlich des Arbeitsmarktes in einem starken Konkurrenzdruck gegenüber den Münchener Kanzleien. Genau wie Robby beschrieben hat.

Es scheint so üblich zu sein, dass man von München aus nicht weiterzudenken vermag als das Umland Münchens :).

Mit Provinz habe ich jedoch in meinem obigen Beitrag keinesfalls das Umland Münchens gemeint, was aus meiner Sicht noch zum Zentrum des gewerblichen Rechtsschutzes gerechnet werden kann. Ich habe gehört, dass es auch noch Gegenden jenseits des Weißwurstäquators geben, wo Patentanwälte residieren *fg*. Und die waren gemeint.
 
G

GAST_DELETE

Guest
Was mich bei dieser Gehaltsdiskussion auch nochmal interessieren würde - sind eigentlich diese "vielverhassten" Übersetzungen in der Regel mit dem Gehalt abgedeckt ?
 
A

anderer gast

Guest
Bei allen Büros, die ich so kenne: Ja, gehört ja auch zum Job. Es kann aber sein, dass bei zusätzlichen Wochenendschichten auch irgendwo doch irgendwas extra gezahlt wird. Bei mir jedenfalls nicht.
 
M

Michi

Guest
Wochenendschichten? Als Kandidat? Was isn nu los?

Gibt es hier ernsthaft Kandidaten, die Wochenendschichten einlegen bzw. einlegen müssen?
 
S

söldner

Guest
paule schrieb:
ich habe nach einem Jahr eine kleine Umsatzbeteiligung ausgehandelt und bekomme dafür weniger Festgehalt. Das war dann insgesamt eine kleine Gehaltserhöhung. Ich kann allerdings nicht sagen, ob man mit einer Gehaltserhöhung "rechnen" kann. Das hängt doch sehr vom Chef ab und davon, wie gut man sich schlägt.
Die Sache mit der Umsatzbeteiligung macht mich stutzig. Es soll doch eine Ausbildung sein und keine Honorartreiberei. Ich befürchte stark, dass bei einer Umsatzbeteiligung die fachlich-inhaltliche Ausbildung zu kurz kommt. Ich würde mich darauf nicht einlassen.
 
R

Robby

Guest
Das war früher üblicher als heute, einen Teil als Umsatzbeteiligung auszuzahlen. Ich habs auch und finds nicht schlecht. Später gibts nur noch Geld, wenn Umsatz da ist, und man muss sich trotzdem die Zeit nehmen in den GRUR- und anderen Hefteln zu lesen. Und wieso sollte dann eigentlich die Ausbildung zu kurz kommen? Bei einem Fixgehalt hat doch der Ausbilder ein größeres Interesse an einem großen Umsatz als bei einer Umsatzbeteiligung, denn seine Kosten sind Fix.
 
P

physpat

Guest
Nachdem die Situation in der Kanzlei hinreichend erörtert ist, noch eine Äußerung zur Industrie:

1999 sagte mir eine Siemens-Personalerin, dass das Einstiegsgehalt bei 85 kDM/p.a. liegt, nach 3-4 Jahren dann bei 200 kDM. EPA-Prüfung ist erwünscht und Voraussetzung für die Amtsvollmacht, DE-Ausbildung wird nach Möglichkeit verhindert wegen Headhunting und steigender Personalkosten.

Ich kenne aber mindestens eine BMW-Kandidatin, die auch zum PAss ausgebildet wird. Die Konditionen kenne ich aber nicht.

MfG
 
G

GAST_DELETE

Guest
Dem Gehalt nach 3-4 Jahren kann ich Zustimmen. (außer man leitet die Abteilung, dann ist es natürlich höher).
Das Einstiegsgehalt dürfte heutzutage (Uni, und Diplom) je nach Region bei 50.000,00 Euro liegen.
 
W

Wochenendarbeiter

Guest
ja, gibt es, wird bei uns mit sanfter Deutlichkeit Klar gemacht, indem dem Kandidaten vermittelt wird, daß wirklich dringende Fristsachen anliegen,oder der Partner ruft einfach am Samstag/Sonntag wegen einer technischen Frage an, die er selbst nicht lösen kann und nervt so lange, bis ich sage, ich komme schenll rein, weil ers am Telephon eh nicht kapiert. Hierfür wird übrigens nichts Extra gezahlt!
 
B

Beobachter

Guest
physpat schrieb:
1999 sagte mir eine Siemens-Personalerin, dass das Einstiegsgehalt bei 85 kDM/p.a. liegt, nach 3-4 Jahren dann bei 200 kDM. EPA-Prüfung ist erwünscht und Voraussetzung für die Amtsvollmacht, DE-Ausbildung wird nach Möglichkeit verhindert wegen Headhunting und steigender Personalkosten.
Ich kenne keinen, der nach 3 bis 4 Jahren 100.000 € verdient. Das schaut mir schon wieder sehr danach aus, daß hier bewußt versucht wird, das Gehaltsniveau künstlich zu pushen.

Das Argument des Headhuntings finde ich lächerlich. Die finden die wirklich guten Leute auch so. Das müssen nicht unbedingt die sein, die tatsächlich so idiotisch viel verdienen.
 
P

perry

Guest
Nach 10 Jahren Berufserfahrung, zumindest einer Prüfung und einem Unternehmenswechsel halte ich die genannten 100T€ auch aus eigener Erfahrung (15 Jahre Industrie) für nicht unüblich (auch wenn man nicht AL ist). Hier ist aber sicher auch die Unternehmensgröße und der Ort zu berücksichtigen. Nach 3 - 4 Jahren erscheint mir der Betrag aber doch recht hoch!
 
N

noch ein Gast

Guest
Beobachter schrieb:
Ich kenne keinen, der nach 3 bis 4 Jahren 100.000 € verdient. Das schaut mir schon wieder sehr danach aus, daß hier bewußt versucht wird, das Gehaltsniveau künstlich zu pushen.
Kann ich nur bestätigen, mit einer einschränkenden Bemerkung allerdings : es mag ein paar genetische Startups geben, die den prekären Charakter der Firma (und des Jobs) und die Seltenheit des technischen Profils durch weit überdurchschnittliches Gehalt ausgleichen müssen. Ich kenne wenigstens einen solchen Fall.
Aber ansonsten sollte man auf dem Teppich bleiben, unser Beobchter hat recht.
 
S

Siggi

Guest
Michi schrieb:
Wochenendschichten? Als Kandidat? Was isn nu los?

Gibt es hier ernsthaft Kandidaten, die Wochenendschichten einlegen bzw. einlegen müssen?
Wochenendschichten für Kandidaten, das gibt's bei uns nicht. Allerdings sagt mein Ausbilder, das Wochenende sei so schön ruhig und ideal für private Studien, für die in der Hektik des Büroalltags keine Zeit bleibt. Man erwartet also von mir, dass ich am Wochenende Patentrecht lerne und gibt mir unter der Woche dazu keine freie Zeit. Ich beklage mich nicht, weiss aber nicht, ob das üblich ist oder nicht. (Dass Kandidaten Übersetzungen machen, habe ich übrigens auch noch nicht gehört, gibt's bei uns also nicht). Insgesamt habe ich nicht das Gefühl ausgenutzt zu werden, bei ca 45 Stunden Anwesenheit in der Kanzlei. Sind das normale Bedingungen oder bin ich zu blöd, um unzufrieden zu sein ?
(Ich bin hier ein bisschen isoliert, nächste Kanzlei 150 km oder so, und habe noch keine Gelegenheit gehabt, mit Leidensgenossen anderer Kanzleien auszutauschen. Bei uns herrscht jedenfalls ein gutes Klima.)
 
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