Auf der Suche nach Kanzleien zum Reinschnuppern

Hallo!
ich bin so ziemlich am Ende meines Elektrotechnikstudiengangs in München angelangt, und beabsichtigie nun tatsächlich im Anschluss die Ausbildung zum Patentanwalt anzufangen. Hierfür war ich vor Weihnachten bereits für 2 Wochen in einer Kanzlei tätig, würde nun aber gerne noch ein paar andere kennenlernen, wenn auch für nur einen Nachmittag. Da auf mich im Februar und März ein letztes Mal einige Prüfungen zukommen, sollte das ganze möglichst kurz und kompakt noch im Januar stattfinden. Kann mir da von euch vielleicht einer weiterhelfen, bzw. eine Kanzlei empfehlen oder sonstige Tipps geben? Meint ihr, dass das überhaupt Sinn macht, sich eine Meinung zu bilden, indem man sich in einer Kanzlei für einen Nachmittag mit ein paar Anwälten unterhält?
Vermutlich gab es bereits sehr ähnliche Diskussionsrunden, für Hinweise und sonstige Anregungen wär ich trotzdem sehr dankbar.

Ein zweiwöchiges Praktikum wurde schon absolviert? Das sollte für eine ganze Reihe von Entscheidungsfindungen schon gereicht haben. Dann gibt es etwa 4 denkbare Fallgestaltungen:

• Das Patentwesen war doof, die Leute auch - also was anderes machen.
  
• Das Patentwesen war doof, die Leute toll - also was anderes machen und später Mandant bei genau dieser Kanzlei werden.
  
• Das Patentwesen war toll, die Leute auch - also Kandidat in genau dieser Kanzlei werden.
  
• Das Patentwesen war toll, die Leute doof - also nur in diesem Fall stellt sich wirklich die Frage nach einem weiteren Gespräch. Und genau das werden sich die Patentanwälte in weiteren angesprochenen Kanzleien auch sagen und entsprechende gezielte Fragen stellen.

stoffie schrieb:

[...] Kann mir da von euch vielleicht einer weiterhelfen, bzw. eine Kanzlei empfehlen oder sonstige Tipps geben? Meint ihr, dass das überhaupt Sinn macht, sich eine Meinung zu bilden, indem man sich in einer Kanzlei für einen Nachmittag mit ein paar Anwälten unterhält?
[..]

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Als Tip für die Kanzleiwahl:
Ich würde durchaus in Erwägung ziehen, NICHT in eine münchner Kanzlei zu gehen. Schau' Dir in Epoline am besten einmal an, mit welchen Prioritäten die Kanzlei Deiner Wahl EPA-Anmeldungen einreicht. Es gibt Kanzleien, bei denen mehr als 80% der EPA-Anmeldungen auf japanischen oder US-Prorititäten basiert. Das eigene Ausarbeiten von Anmeldungen dürfte hier wohl etwas zu kurz kommen.
Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel.

Außerdem wähle eine Kanzlei, welche wenigstens einen PA oder RA aufweist, der Dich in MArkenangelegenheiten ausbilden kann. Einige meiner Amtsjahreskollegen aus München haben vor dem Amtsjahr noch nie praktisch mit Marken zu tun gehabt.

Zur Kanzleiwahl gab es übrigens schon etliche Beiträge, s. Suchfunktion...


Zu Deinem Vorhaben, Dich für einen NAchmittag mit mehreren Anwälten zu unterhalten:

Kannst Du m.E. vergessen - es sei denn, die Kanzlei hat gerade Auftragsflaute.
Für mehr als (ernsthafte!) Bewerbungsgespräche werden die meisten Anwälte wohl keine Zeit und auch kein Interesse haben. Also nutze die Gelegenheit dazu.
Natürlich reicht dies niemals aus, alle Unwägbarkeiten auszuschließen. Das Restrisiko der falschen Kanzleiwahl bleibt immer.
Beim Bewerbungsgespräch zeigen sich alle natürlich immer von der besten Seite, alles ist super und die Kanzlei ist toll. Im übertragenen Sinne ist das fast so wie beim Shanghaien ;-)
http://de.wikipedia.org/wiki/Schanghaien




Zum Schluß:
Das technisch praktische Jahr musst Du natürlich vor der Kanzleizeit auch schon absolviert haben...

Und eigentlich hat mein Vorredner von der anderen Seite m.E. schon Recht.

Vielen Dank für eure Tips,
ich war sehr zufrieden mit der Kanzlei, jedoch war das die allererste, die ich je gesehen habe und dachte daher, dass ein gewisser Vergleich grundsätzlich nicht verkehrt ist. Oder anders gesagt: Ohne Vergleich kann ich garnicht beurteiln, wie gut die Kanzlei (für mich) ist.

Albert schrieb:

Zu Deinem Vorhaben, Dich für einen NAchmittag mit mehreren Anwälten zu unterhalten:

Kannst Du m.E. vergessen - es sei denn, die Kanzlei hat gerade Auftragsflaute.

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Das kann ich nun wirklich nicht bestaetigen. Als ich damals unschluessig war, habe ich nicht nur von einer Kanzlei ueberaus nuetzliche INformationen bekommen. Zumal mir einige der Kanzleien dann sogar offen gesagt haben, dass sie mich aber nicht einstellen wuerden, weil sie momentan keinen Bedarf haetten oder weil meine Sparte nicht von der Kanzlei abgedeckt wuerde.

Heute bin ich Kandidat und ueberaus gluecklich so nett bei der Entscheidungsfindung unterstuetzt worden zu sein.

Ich wuerde mal sagen klingel Dich einfach durch zu den Leuten.

Möchte mich auch demnächst nach einem Praktikum in einer Kanzlei umschauen. Wie würdet Ihr vorgehen oder wie habt Ihr das erfolgreich gemacht. Einfach anrufen und nach einem Praktikum fragen. Oder gleich Bewerbungsunterlagen für ein Praktikum hinschicken...?