Spass bei der Arbeit

N

Newbe

Guest
Hallo @ all

Kurz zu mir.
Habe eben mein Studium beendet und mir die Karriere als PA zum Ziel gemacht (sonst wär ich ja hier auch falsch :) .

Zunächst mal vielen Dank für die vielen Beiträge und vor allem für die Betreiber des Forums, denn die haben mir wirklich weitergeholfen.

Eine Frage steht allerdings noch offen, da mir hier durch unmengen Sarkasmus und Irone häufig der Eindruck eines hohen Frustfaktors entsteht.

Machen die Ausbildung und der Beruf eigentlich auch Spass?

Wie sind die 8 Monate in München? Oder stehen mir da wieder 3 Jahre Marthyrium bevor für die wage Chance auf einen lukrativen Beruf? Wie ist es nach 10 Jahren in diesem Beruf.

Ich wäre dankbar für Erfahrungen und Anekdoten aus allen Berufsphasen :)

THX
Ein Neuling

PS: Was sind Ihrer Meinung nach die persönlichen Grundvoraussetzung für diesen Beruf?
 
A

alter zynischer PA

Guest
Eine wichtige Grundvoraussetzung wäre eine fehlerfreie Orthographie;

Um Ihre Frage zu beantworten: Ja, die Arbeit kann sehr viel "Spaß" machen, wenngleich ich nicht ganz verstehe, was dieser Begriff, den auch meine Kinder permanent im Munde führen bedeuten soll. Meinen Sie Freude und Begeisterung? Ja, das kann dieser Beruf vermitteln. Meinen sie "fun", nein das nicht. nebenbei, die drei Jahre Ausbildung sind üblicherweise kein Zuckerschlecken, sofern ihr Ausbilder es mit Ihnen ernst meint.
 
K

Kandidat im Amtsjahr

Guest
Wenn man auf Menschlichkeit am Arbeitsplatz nicht allzu großen Wert legt oder vorzugsweise zusätzlich leichte Neigungen zum Masochismus verspürt könnte man die Kanzleitätigkeit als Kandidat durchaus als "spaßig" bezeichnen.
 

PHOSITA

SILBER - Mitglied
...also bei uns ist das anders.

Wenn man die richtige Kanzlei wählt, kann die Arbeit sehr viel Spaß, auch im Sinne von "fun", machen.

Aber Patentanwälte sind oft etwas eingebildet und exzentrisch, so dass man es oft mit problematischen Persönlichkeiten zu tun bekommt.

Treffen Sie bei der Wahl der Ausbildungskanzlei die richtige Entscheidung - so einfach ist das ;-)
 
W

Waage Chanse

Guest
Newbe schrieb:
Eine Frage steht allerdings noch offen, da mir hier durch unmengen Sarkasmus und Irone häufig der Eindruck eines hohen Frustfaktors entsteht.
Machen die Ausbildung und der Beruf eigentlich auch Spass?
Wenn Du einmal drinnen bist, kommst Du halt so schnell nicht wieder raus.
Spaß?
50-60 h/Woche + Fernstudium Hagen. Alles klar?

Newbe schrieb:
Wie sind die 8 Monate in München? Oder stehen mir da wieder 3 Jahre Marthyrium bevor für die wage Chance auf einen lukrativen Beruf? Wie ist es nach 10 Jahren in diesem Beruf.
Die Chanse auf einen lukrativen Beruf ist in der Tat Recht Waage.

München ist locker, wie Urlaub. Bis zur Prüfung. Dann wachst Du auf.

Newbe schrieb:
PS: Was sind Ihrer Meinung nach die persönlichen Grundvoraussetzung für diesen Beruf?
Being asshole
 
G

gast2000

Guest
Macht der Job Spaß?

Er kann Spaß machen. Mitunter ist er nervig. Selten mal möchte man gleich vom 10. Stock des DPMA herunterspringen. Und ganz selten verschafft er einem ein persönliches Triumphgefühl.

Kurz - es ist wie überall. Man muss es halt mögen...;-)
 
P

PA 2005

Guest
Versuch einer (ernsthaften und nicht erschöpfenden) Antwort:

1. Machen Beruf und Ausbildung Spass?

Hängt von den Neigungen ab. Der Beruf besteht hauptsächlich aus einer sehr detailversessenen Tätigkeit am Schreibtisch und mit Akten. Er findet, zumindest solange man nicht in Kanzlei oder Industrie in höhere Sphären aufgestiegen ist, oftmals im einsamen Kämmerlein statt, wenn man z.B. über einer Neuanmeldung oder einer Erwiderung an das Amt brütet. Ich z.B. habe ganz gern mal meine Ruhe und arbeite für mich allein, für mich wäre ein Lehrerjob und ständige Kommunikation nichts. Wie gesagt: Die Neigungen zählen.

Aus der Forschung ist man nach einer gewissen Zeit völlig raus und findet wohl auch nur schwer den Weg zurück. Ich kenne aber niemanden unter meinen Kollegen, der dies bereut hat. Wenn einem das Basteln im Labor liegt, dann sollte man aber lieber Abstand vom Beruf des Patentanwalts nehmen.

Um an der Ausbildung und anschließend am Beruf Spass zu finden, muß man bereit sein, eine ganz andere Denkweise zusätzlich zur technisch-wissenschaftlichen zu erlernen, nämlich die juristische und formalistische. Man hat bei Beginn der Ausbildung, obwohl schon studiert und evt. promoviert, nochmal etwa die Hälfte des Weges vor sich, fängt in manchen Punkten ganz von vorne an. Die Ausbildung zum Patentanwalt ist nicht nur eine kleine Zusatzqualifikation, die man so locker hinter sich bringt. Darauf muß man sich einlassen wollen, also Spass am Lernen haben, denn eine Menge Lernen kommt auf einen zu. Dazu kommen recht anstrengende und zum Teil sehr fordernde Prüfungen. Wenn man an dem Beruf interessiert ist, ist das aber alles machbar - aber eben nicht mit Links.


2. Lohnt sich das alles?

Meine persönliche Antwort: Ja, eindeutig.

Zum einen lohnt es sich dann schon, wenn man in einem Beruf landet, der einem Spass macht und zumindest mehr Spass als die Alternativen, die einem zum Zeitpunkt der Berufswahl zur Verfügung standen.

Gesichtspunkt finanzielle Lage: Auch in dieser Hinsicht lohnt der Job sich immer noch sehr. Hier im Forum wird oft auf sehr hohem Niveau gejammert. Klar ist, dass man bei Aufbau einer eigenen Kanzlei eine Durststrecke hinter sich zu bringen hat und die Investition sehr langfristig sehen muß. Wenn man das nicht will, kann man in die Industrie gehen oder in eine bestehende Kanzlei, wo man aber erstmal nicht soviel zu sagen haben wird und sich hocharbeiten muß. Man darf keinesfalls erwarten, dass der Eintritt in den Beruf des Patentanwalts eine automatische Lizenz zum Gelddrucken und Ferrarifahren ist, aber ein Einkommen auf hohem Niveau ist drin, als ANgestellter sowie als Freiberufler, trotz gestiegener Anzahl an Patentanwälten. Nichts ist auf ewig festgemauert, aber ich sehe keine existentielle Bedrohung. Man mag einwenden, dass man das Gehalt eines angestellten Patentanwalts in der Industrie auch mit einem anderen Job schneller erreichen kann (Ingenieure werden ja händeringend gesucht). Ich antworte: Ich habe den Beruf ergriffen weil er mir Spass macht UND ein sehr gutes Einkommen bietet, und nicht nur wegen des Einkommens.

Sicherheit des Jobs: Zur Zeit sehr gut bis hervorragend. Hervorragend bei Technikern (Maschinenbauern, E Technikern z.B.), mindestens sehr gut bei Chemikern. Bei Biologen, die unbedingt auf ihrem Gebiet bleiben wollen, siehts dann nicht mehr ganz so gut aus, aber auch die verhungern nicht.
Auch das ist nicht auf ewig festgeschrieben und niemand weiss, wie es in 20-30 Jahren aussieht. Im Moment ist es jedenfalls bei mir so, dass ich nach Bestehen der europäischen Prüfung ca. alle zwei bis drei Monate Anufe von Headhuntern bekomme, die für andere Firmen suchen. Die europäische Prüfung ist anstrengend und nervig, aber eine zur Zeit exzellente Versicherung gegen Arbeitslosigkeit. Und das wird sich sicher nicht von Heute auf Morgen ändern. Ebenfalls weiss ich, dass Stellen in Industrie und Kanzleien sehr lange unbesetzt bleiben. Zudem ist/wird man als Patentanwalt nicht so sehr auf ein technisches Gebiet festgelegt wie in Forscher, der Jahre auf seinem Gebiet verbracht hat. Im Moment stehen in unserer Firma größere Umstrukturierungen an, denen die Patentanwälte/European Patent Attorneys relativ gelassen entgegen sehen.

Die innere Sicherheit, dass wer ordentlich arbeitet und die Prüfungen bestanden hat auch sein Einkommen findet und vor Arbeitslosigkeit so gut wie sicher ist, ist für mich noch mehr wert als die absolute Höhe des Einkommens.
 
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Guest
Waage Chanse schrieb:
Newbe schrieb:
Eine Frage steht allerdings noch offen, da mir hier durch unmengen Sarkasmus und Irone häufig der Eindruck eines hohen Frustfaktors entsteht.
Machen die Ausbildung und der Beruf eigentlich auch Spass?
Wenn Du einmal drinnen bist, kommst Du halt so schnell nicht wieder raus.
Spaß?
50-60 h/Woche + Fernstudium Hagen. Alles klar?
Newbe schrieb:
PS: Was sind Ihrer Meinung nach die persönlichen Grundvoraussetzung für diesen Beruf?
Being asshole
Man muss hier auch mal fairerweise feststellen, dass es Ausbilder gibt, die ihre Kandidaten nicht bis zu 60 Stunden die Woche ackern lassen, sondern die abgeschlossenen Verträge (!!!) auch einhalten. Diese Ausbilder nehmen sich meist Zeit für die Ausbildung und sind deswegen keine "being asshole" Ausbilder. Ich weiss sowieso nicht was dieser blöde "being asshole"-Spruch soll.

Tipp: Such Dir einen Ausbilder, bei dem Du ein gutes Gefühl hast und es nicht offensichtlich ist, dass er ein skrupelloser Vollhorst ist. Bei der Wahl würde ich mich vor allem nicht von Marmorböden irgendwelcher Großkanzleien blenden lassen.
 
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Guest
[/quote] Bei der Wahl würde ich mich vor allem nicht von Marmorböden irgendwelcher Großkanzleien blenden lassen.[/quote]Doch!! Denn es gibt auch ein Leben nach der Kandidatenzeit, sprich als Anwalt in einer mehr oder weniger florierenden Kanzlei.
 
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Guest
Bei der Wahl würde ich mich vor allem nicht von Marmorböden irgendwelcher Großkanzleien blenden lassen.[/quote]Doch!! Denn es gibt auch ein Leben nach der Kandidatenzeit, sprich als Anwalt in einer mehr oder weniger florierenden Kanzlei.[/quote]Vorausgesetzt man bleibt bei seiner Ausbildungskanzlei
 
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Guest
Gast schrieb:
Bei der Wahl würde ich mich vor allem nicht von Marmorböden irgendwelcher Großkanzleien blenden lassen.
Doch!! Denn es gibt auch ein Leben nach der Kandidatenzeit, sprich als Anwalt in einer mehr oder weniger florierenden Kanzlei.[/quote]Vorausgesetzt man bleibt bei seiner Ausbildungskanzlei[/quote]Das verstehe ich leider nicht...
 
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Gast schrieb:
Gast schrieb:
Bei der Wahl würde ich mich vor allem nicht von Marmorböden irgendwelcher Großkanzleien blenden lassen.
Doch!! Denn es gibt auch ein Leben nach der Kandidatenzeit, sprich als Anwalt in einer mehr oder weniger florierenden Kanzlei.
Vorausgesetzt man bleibt bei seiner Ausbildungskanzlei[/quote]Das verstehe ich leider nicht...[/quote]Tja, das ist schade für Dich/Sie
 
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Plempi

Guest
"Man muss hier auch mal fairerweise feststellen, dass es Ausbilder gibt, die ihre Kandidaten nicht bis zu 60 Stunden die Woche ackern lassen, sondern die abgeschlossenen Verträge (!!!) auch einhalten."

abgeschlossenen Verträge (!!!): soll das bedeuten, es gibt auch Kandidaten, die ohne einen Vertrag augebildet werden?
 
P

Plempi

Guest
@PA 2005

Ihr Beitrag hat mir sehr gut gefallen. Den sollten sich mehrere Leute hier im Forum durchlesen, aber auch bevor irgendwelche neuen Postings zu bestimmten Fragen gemacht werden. Vielleicht könnten Sie den Beitrag separat posten?
 
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Guest
Plempi schrieb:
"Man muss hier auch mal fairerweise feststellen, dass es Ausbilder gibt, die ihre Kandidaten nicht bis zu 60 Stunden die Woche ackern lassen, sondern die abgeschlossenen Verträge (!!!) auch einhalten."

abgeschlossenen Verträge (!!!): soll das bedeuten, es gibt auch Kandidaten, die ohne einen Vertrag augebildet werden?
Das soll in erster Linie bedeuten, dass die in einem Vertrag festgehaltenen Dinge einzuhalten sind. Ich nehme mal an, dass so ziemlich jeder Kandidat eine feste Stundenzahl (40?) im Vertrag festgeschrieben hat. Wenn nicht, selber schuld. Wenn dem also so ist, dann sollte der abgeschlossene Vertrag auch vom Ausbilder eingehalten werden und der Kandidat nicht 60 Stunden pro Woche geknechtet werden.
 
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Guest
Gast schrieb:
Das soll in erster Linie bedeuten, dass die in einem Vertrag festgehaltenen Dinge einzuhalten sind. Ich nehme mal an, dass so ziemlich jeder Kandidat eine feste Stundenzahl (40?) im Vertrag festgeschrieben hat. Wenn nicht, selber schuld. Wenn dem also so ist, dann sollte der abgeschlossene Vertrag auch vom Ausbilder eingehalten werden und der Kandidat nicht 60 Stunden pro Woche geknechtet werden.
Es gibt genügend PAe für die sind Verträge nur Einschüchterungsinstrumente, um die andere Vertragspartei zu gengeln, sich aber nie selbst von einem Vertrag gebunden fühlen werden. Diesen Aspekt sollte jeder im Hinterkopf haben, der Verträge schließen will.
 
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