Allg. Kandidatenschwemme Physik/Maschinenbau??

Das gelbe U

*** KT-HERO ***
studi schrieb:
@ Grond

Ein Rückgang der Auftragsvolumen oder der Mandatspreise ist nur möglich, wenn durch die Neuzulassungen eine gesteigerte Konkurrenz zwischen den Kanzleien entsteht.

Die wenigsten Neuzulassungen dürften jedoch auch in Neugründungen von Kanzleien münden.
Und selbst wenn? Die meisten Kunden werden auch dann nicht zu solchen Kanzleien wechseln, wenn diese mit besseren Preisen locken.
Erstens gibt es zahlreiche Neugründungen - wie Sand am Meer. Und ja, Mandanten schauen auf die Preise, sonst wären sie auch am Markt nicht erfolgreich. Und weiter ja, neu gegründete Kanzleien bekommen auch interessante Mandate über den Preis. Diese Mandate sind dann für eine Kanzlei ohne Rentenstruktur o.ä. immer noch hochinteressant - aber der Preisverfall ist damit unumkehrbar eingetreten. So weit jedenfalls meine eigene Erfahrung.
 

ppa

GOLD - Mitglied
Das gelbe U schrieb:
Erstens gibt es zahlreiche Neugründungen - wie Sand am Meer. Und ja, Mandanten schauen auf die Preise, sonst wären sie auch am Markt nicht erfolgreich. Und weiter ja, neu gegründete Kanzleien bekommen auch interessante Mandate über den Preis. Diese Mandate sind dann für eine Kanzlei ohne Rentenstruktur o.ä. immer noch hochinteressant - aber der Preisverfall ist damit unumkehrbar eingetreten. So weit jedenfalls meine eigene Erfahrung.
wie sieht denn der preisverfall konkret aus?
was wird denn für eine Neuanmeldung für eine Patentabteilung ohne vertretungsübernahme gezahlt?
würde mich mal interessieren
 

grond

*** KT-HERO ***
ppa schrieb:
wie sieht denn der preisverfall konkret aus?
was wird denn für eine Neuanmeldung für eine Patentabteilung ohne vertretungsübernahme gezahlt?
würde mich mal interessieren
Ich kenne Preise zwischen 1.600 und 2.600€ im Bereich Physik/Ingenieurwissenschaften. Nur bei wirklich komplexen Erfindungen wird der Rahmen nach oben überschritten, wobei der Mandant das dann u.U. einzeln prüft. Es kommen dann schon mal Rückmeldungen vom Mandanten, die Anmeldung habe ja nur X Seiten und Y Ansprüche (=erstklassiges Maß für die Komplexität einer Anmeldung...), denen natürlich immer dienstbeflissen nachgekommen wird.

Insbesondere fällt das Grundhonorar für die Vertretungsübernahme weg (meist zwischen 600 und 1.200€), es gibt keine "Gebühren" für Erfinderbenennung und ähnlichen Sekretariatskram. Jahresgebühren werden bei den Firmen oder von (billigen) Dienstleistern überwacht. Bescheidskommentierungen werden "inhouse" gemacht oder in geringer Zahl einzeln beauftragt. Das ist dann meist nur eine temporäre Lösung, bis eine notwendige Verstärkung für die eigene Patentabteilung gefunden ist und die Bescheidserwiderungen wieder selbst erledigt werden können. Wir haben Mandanten gehabt, die uns quasi noch für den Aufbau ihrer Patentabteilung herangezogen haben, wir mussten uns also selbst überflüssig machen.

Es wird also rund um die Anmeldung herum deutlich weniger verdient. Auf den scheinselbständigen Freiberufler wirkt sich das erst einmal nicht direkt aus, weil das "Fett" bei der Kanzlei abgeschmolzen wird, nicht bei den Stundenhonoraren, allerdings versuchen die Kanzleien dann im Zweifel, die Umsatzbeteiligung des Freiberuflers zu ihren Gunsten zu verschieben, um die auf ihrer Seite wegfallenden Grundhonorare zu kompensieren.

Bei mir persönlich habe ich über die Jahre zwar keine wirklichen Verdienstschwankungen bemerken können (außer in der ersten Jahreshälfte 2009 aus wohl branchenweit bekannten Gründen), allerdings merke ich schon, dass für das Geld immer mehr schwierige Arbeit und immer weniger einfache Arbeit zu erledigen ist.
 
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