Zukunftssicherheit der Ausbildung

maroubra

*** KT-HERO ***
Hi Leute!

Ich promoviere zu Zeit in Australien und möchte danach ein Deutschland eine Ausbildung zum Patentantwalt beginnen. Durch das Lesen von relevanten Seiten und Erfahrungsberichten habe ich den Eindruck, dass es sich alles in allem um eine ganz schöne, mittelmässig bezahlte Ochsentour handelt. Für mich ist das eigentlich kein Problem, ich wachse mit der Herausforderung und was mich nicht umbringt macht mich stark, ABER: wie zukunftssicher ist denn die Ausbildung?
Ich meine damit, wie wahrscheinlich ist es, dass z.B. die EU plötzlich entscheidet, mehr oder weniger jeder darf Beratung im Patentrecht durchführen und damit die lange Ausbildung obsolet wird? Oder die Zulassungsvoraussetzung soweit zurückfährt (Zulassung von FH Abschlüssen?), dass eine der Qualifikation angemessene Bezahlung durch eine Patentanwaltsinflation nicht mehr gewährleistet ist.

Was denkt Ihr?

Viele Grüße,

Philip
 

Lysios

*** KT-HERO ***
Hierzu kann man ja nur spekulieren, wenn es denn Spaß macht.

Auf EPA und und EPO hat die EU bislang mangels Mitgliedschaft sowieso keinen direkten Einfluss.

Auch heute schon kann sich jeder selbst vor den Patentämtern vertreten, zur Not mit Hilfe seiner Angestellten.

Aber man nehme nur die Schweiz als Beispiel. Dort gibt es keine nationale Prüfung. Trotzdem werden bevorzugt deutsche und englische Experten "importiert".

Einen Überblick über die Situation in Europa findest Du hier:
"The patent profession in the EPC member states"
http://216.92.57.242/patentepi/data/epi_01_2007.pdf
 

PatFan

GOLD - Mitglied
Hallo Phillip,

natürlich wird immer wieder (auch von mir) die Diskussion geführt, wie geht es mit den PAs weiter und wer versucht, uns Aufträge abzunehmen. Da müssen unsere Lobbyisten halt auf der Hut sein, dass der kleine, evt. auch etwas elitäre Berufsstand nicht zwischen die Mühlen des Neides und der weniger Beschäftigten Rechtsanwälte etc. kommt.

Eines musst Du Dir aber auhc vor Augen führen:

Es gibt bei Unternehmens- und sonstigen Wirtschaftsberatern gar keine Zugangsvoraussetzungen. Trotzdem wird dort von guten Leuten glänzend verdient. Auch bei den Rechtsanwälten gibt es eine Viehlzahl von unterbeschäftigten Kollegen, die allzu gerne Aufträge bekommen würden. Ein Blick hinter die Kulissen zeigt aber schnell, dass die IP-Fachleute und auch andere spezielle Rechtsgebiete keine Sorge haben, ein gutes Gehalt zu erzielen und Aufträge zu bekommen.

Voraussetzung ist aber: Du must gut sein! Die Ausbildung an der Uni hast Du, die wesentliche Sprachkenntnis (Englisch) setzte ich bei einer Promotion in AU auch mal voraus und Deine Eisntellung scheint auch zu stimmen. Jetzt noch eine gute Kanzlei suchen, die am besten einen gesunden Anteil deutscher Mandanten hat (Diskussionen hierüber findest Du ohne Ende), dann sollte nichts schief gehen, wenn Dir der Job gefällt.

Mal provokativ gesagt: Wer schnell genug fährt braucht keinen Rückspiegel :)

Dass soll übrigens nicht heißen, dass Du endlos malochen must. Ich kenne gute Kanzleien, in denen gut verdient wird, aber auch um 19.00 Uhr das Licht (auch in den Anwaltszimmern) ausgeht.

Nebenbei bemerkt, wer sagt Dir, dass in anderen Jobs (Beamte mal ausgenommen), nicht irgendwas passiert, so dass die Karriere futsch ist.

Nur Mut. Gruß PatFan
 
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