Suche Unterknft fuer Famillie in Muenchen - Ihre Ratschlaege?

Ich bitte um Rat,

Meine Frau wird aus Holland nach naehe Muenchen versetzt und ich habe vor kurzem mit der Ausbildung zum Eur. Patentanwalt angefangen. Ich hoffe die Ausbildung im Raum Muenchen fortzusetzen aber wir werden auf jedem Fall umziehen, weil ihr Angebot einfach zu gut ist und glueklicherweise haben wir auch unseres Haus hier gerade verkauft und wollen es weiter in eigene Immobilie investieren.

Wir haben somit 250 - 300.000 Startkapital zur Verfuegung (Wahrscheinlich brauchen wir noch etwas Kredit dazu) und sehnen nach einem kleinen Reihenhauslein im Rande oder Umgebung von Munchen (Praeferenz Sueden). Vielleicht ist das ueber den „normalen Kandidaten“ WG beduerfnissen aber trotzdem bitten wir um eure Hilfe.

Koennt ihr uns weiter helfen – vielleicht zur Internetseiten wo die Immobilien praesentiert werden oder uns gute ruhige Bezirken in Munchen nennen. Wie lauft ein Hauskauf in Muenchen? In kurzen wir sind dankbar fuer alles, was ein Hollaender braucht zu wissen um nach Deutchland umzuziehen.

Danke im vorraus.

K

Hallo Kavon,

wenn ich Deine Fragen richtig verstanden habe, dann werdet ihr ziemlich bald von Holland
nach München umsiedeln und wollt nun in München oder der näheren Umgebung ein
Reihenhaus kaufen.

Aus eigener Beobachtung: Die Zeiten für den Kauf eines Hauses in/um München sind aus
Käufersicht derzeit extrem schlecht! Es werden kaum vernünftige Häuser angeboten.
Hinzu kommt, dass die Preise in den letzten beiden Jahren extrem angestiegen sind.
Nicht ganz unschuldig daran sind die Inflationsängste der Deutschen (vor ein paar
Jahren war Aktien als Geldanlage "in", jetzt sind es Immobilien) und die extrem
günstigen Immobilienkredite. Folge daraus:
Für ein vernünftiges Reihenmittenhaus (also Fenster nur nach vorne und hinten raus, von den
anderen beiden Seiten erfolgt die Beschallung durch die Nachbarn; aus deutscher Hauskäufersicht
ist eigentlich nur eine Notlösung, die der Einsicht geschuldet ist, dass man sich etwas
anderes nicht leisten kann) sind mindestens ca. 400.000 Euro im Großraum München fällig!
Zu diesem Preis finden sich aber vor allem Häuser aus den 60-er Jahren ohne
doppelte Wand zum Nachbarn oder supereng zugebaute Neubauanlagen direkt
neben der S-Bahn...

Wenn man denn mal ein Hausangebot gefunden hat, das nicht völlig
überteuert angeboten wird, dann bieten sich die Interessenten in ungeahnte Höhen hoch
(ein Beispiel aus meiner Bekanntschaft: angeboten für 420.000 Euro, verkauft für 460.000 Euro).
Anderswo in Deutschland gilt eher: angeboten für X, verkauft für 0,8X bis 0,9X.

Als kleine Faustregel und zur Abschreckung/Gewöhnung: pro Quadratmeter Wohnfläche
werden derzeit für normale Immobilien in/um München in guter Lage
3500 bis 5000 Euro aufgerufen!

Auf den sichtbaren Kaufpreis kommen dann noch zusätzliche Kosten für
Grunderwerbsteuer, Notar (gesetzliche Pflicht), Makler (es gibt kaum Angebote ohne Makler) in Höhe
von ca. 10-15% des sichtbaren Kaufpreises.

Ein ziemlich umfassendes Angebot (Kaufen und Mieten) findest Du unter
www.immoscout.de und
http://immobilienmarkt.sueddeutsche.de/

Die Idee mit dem "ein bisschen südlich von München" kannst Du getrost vergessen:
Dort wird es noch teuer!

Ich würde am Anfang erstmal mieten. Eine 4-Zimmer-Wohnung kostet ca. 1300 Euro kalt,
ein Reihenhaus ca. 1500 kalt, und ein Einfamilienhaus gibt es ab 2000,- kalt (jeweils pro Monat).

Wahrscheinlich verstehst Du jetzt, warum Deine Frau ein (zumindest vermeintlich) sehr
attraktives Angebot aus München erhalten hat. Andere Aspekte des Lebens (Krippen/Kindergärten,
Autowerkstatt, Handwerker) sind im Großraum München auch deutlich teurer als anderswo.

Viel Erfolg beim Wechsel nach Deutschland!

Der Darstellung von pa-tent kann ich nur zustimmen.

Allerdings sage ich aus eigener Erfahrung, dass die Suche nach einem Haus zur Miete in München auch nicht lustig ist - vieles ist hoffnungslos überteuert, bei den anständigen Angeboten gibt es viele Bewerber, und die Makler sind auch nicht immer so hilfreich, wie man es gerne hätte (neutral ausgedrückt).

Immerhin ist der Markt groß genug, dass sich letztlich doch etwas finden wird, also lasst Euch nicht entmutigen! Mit Eurem Eigenkapital und gutem Einkommen solltet Ihr nochmal die gleiche Summe als Kredit aufnehmen können (zumal bei den derzeit günstigen Zinsen), und damit lässt sich dann schon etwas anfangen (aber es ist klar, dass man da eine ganze Menge Geld reinsteckt!). Ich halte es auch für eher unwahrscheinlich, dass die Preise in München in naher Zukunft stark fallen - aber das ist zugegebenermaßen spekulativ.

Was die Preise betrifft, ist wie gesagt das Umland auch nicht wesentlich billiger als München selbst, vor allem solange man in der Nähe einer S-Bahn Linie ist. Abseits der S-Bahn kann man es aber auch deutlich billiger antreffen. Die Entscheidung ist hier eher, ob Ihr mehr ländlich oder städtisch leben wollt.

Folgendes wurde schon gesagt, ist aber als grobe Orientierung noch einmal hervorzuheben. Verteuernde Faktoren in einem eh schon überteuerten Markt sind eine Lage:

1. im (ziemlich großen) S-Bahn-Bereich
2. südlich der Stadt

1. hat den Vorteil, dass theoretisch Wege auch per öffentlichem Nahverkehr zurückgelegt werden können. In der Praxis ist das oft nicht so attraktiv (lange Fahrzeit, 20-Minuten-Takt, im Winter unzuverlässig, hohe Fahrkosten), aber gerade bei Kindern, die sich vor der Möglichkeit, ein eigenes Auto zu fahren, auch irgendwie selbständig bewegen können sollen, doch wichtig. Dafür bezahlen die Leute einiges extra. Ich kenne aber auch Leute, die täglich von Landshut, Augsburg oder Ingolstadt nach München fahren und deren Familien eben die dortige städtische Infrastruktur nutzen. Eine gute Anbindung mit der Bahn kann attraktiver sein als eine per S-Bahn. Von Augsburg kommt man in weniger als 40 Minuten mit der Bahn zum Hauptbahnhof in München. Da fährt die S-Bahn deutlich länger zu den entferntesten Winkeln des S-Bahn-Bereichs.

2. hat wohl einfach den Grund, dass der Süden Münchens als landschaftlich attraktiver gilt und man es nicht so weit zum Skifahren hat. Ich persönlich sehe das anders. Je näher man den Bergen kommt, desto regnerischer wird es. Außerdem ist der Süden Münchens schon ziemlich zersiedelt, wodurch die Landschaft für mich auch wieder leidet. Nördlich von München gibt es auch ein paar reizvolle Gegenden. Für den einen oder anderen mag die größere Nähe zum Flughafen ein Argument für oder gegen ein Wohnen nördlich von München sein.

Insgesamt ist das Preisniveau in München immer bei der Beurteilung der Attraktivität eines Job-Angebotes zu berücksichtigen. An den Universitäten der Stadt ist es wohl immer wieder schwierig, Professuren zu besetzen, weil die Besoldung bayernweit gleich ist, in München das Leben aber so viel teurer als andernorts.

Die einfachste Methode, in München Millionär zu werden, war 1960 angefangen zu haben, 1-Zimmer-Wohnungen zu kaufen und zu vermieten und von den Mieteinnahmen wieder weitere Wohnungen zu kaufen...

Danke für die ausführliche Infos.

Wir sind davon ausgegangen, dass München teuerer wird. Wir hatten hier ein Reihenhaus von 150 Qm auf einer Parzelle von 300 Qm und haben es um 360.000 verkauft und sind bereit bis 500.000 gehen. Als Individualisten gehen wir in keine Wohnung und wollen schon unsere 50-100 Qm Garten. (Wir sind 40-45 mit Kindern).

Der Grund für die Richtung Süden war die (meiner Frau) Arbeits-Nähe, aber wir sind offen auch für andere Richtungen. Wohin würdet ihr uns raten?

Andere Aspekte von dem Leben in München wurden erwähnt: - Dienstauto ist inbegriffen,
Internationale Schule und Krankenversicherung werden bezahlt von Firma meiner Frau. Deswegen können wir uns auch 2-3.000 Monatliche Rate gut leisten. Deswegen wollen wir im München was finden und nicht Augsburg usw.

Wir werden die Mietmöglichkeiten überlegen, aber es stört uns zweimal umzuziehen. Wir wollen uns sofort was kaufen, denn wir haben vor länger (bis Rente) da bleiben. Meine Frau ist nämlich Ungarin, ich habe keine Familie mehr (Kriegsvertriebene) und hier in Holland gibt es zunehmend Ausländerhass gegen Ost- Europäiern.

K

Eine Anmerkung zu "in Richtung Süden": Wenn Ihr am Rand oder ausserhalb Münchens wohnen wollt, dann müsst Ihr auch noch entscheiden, ob eher in östlicher oder westlicher Richtung (getrennt ganz grob durch den Verlauf der Isar, über die es außerhalb des Stadtzentrums nur wenige Übergänge gibt). Das solltet Ihr vielleicht anhand der Arbeitsstelle Deiner Frau aussuchen.

Meine persönlichen Empfehlungen (ich kenne mich im Osten etwas besser aus):
Waldperlach, Neubiberg oder Trudering (Stadtrand mit S-Bahn, U-Bahn, nahe zur Autobahn; schnell in der Stadt, schnell in den Bergen, relativ ruhig); aber teuer, hier wird ein Reihenhaus eher mit EUR 600.000 oder mehr zu Buche schlagen (billigere Sachen haben meist einen Haken - heruntergekommen, schlechte Lage, kein Garten o.Ä.).

In Umlandgemeinden wie Hohenbrunn, Höhenkirchen, Brunnthal, Sauerlach kann man auch sehr schön wohnen (mit S-Bahn, immer noch relativ nahe zur Stadt, aber teilweise schon recht ländlich - Vorsicht, die Einheimischen sind Zugezogenen gegenüber nicht immer sehr aufgeschlossen, das kann Jahre dauern, bis man richtig Anschluss findet).

Es gibt einen Mietspiegel für München, an dem kann man schön sehen, welche Gegenden beliebter und daher teurer sind. Ferner gibt es auch einen sog. Lärmkataster, der die Lärmbelastung in den einzelnen Gebieten aufzeigt. Einfach mal googeln ...

Viel Glück!

Danke Allen für eure Beiträge.

Pat-ente, Neuperlach oder Neubiberg wären für uns ideal. (Arbeit meiner Frau)

Ich muss dann vorausgehen, dass wir cca 300 - 350 000 Kredit nehmen müssen. In DE gibt es warcheinlich kein Rentenaftrek? Vie will bezahlt ihr an der Rente, wie gross sind dann die monatliche Kredit-Raten?

Danke in Voraus

K

kavon schrieb:

Neuperlach oder Neubiberg wären für uns ideal. (Arbeit meiner Frau)

Zum Vergrößern anklicken....

Irgendwie habe ich eine Idee, welcher Arbeitgeber das sein könnte...

Neuperlach ist meines Erachtens nicht so die ideale Nachbarschaft, für hiesige Verhältnisse eher ein Problembezirk.

In DE gibt es warcheinlich kein Rentenaftrek? Vie will bezahlt ihr an der Rente, wie gross sind dann die monatliche Kredit-Raten?

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Im Internet gibt es Kreditrechner. Der erste Google-Treffer wäre das hier:

http://www.zinsen-berechnen.de/kreditrechner.php

Es gibt auch welche, die das ganze schön als Grafik darstellen.

Typisch in DE ist das Annuitäten-Darlehen. Man zahlt jeden Monat eine festgelegte Rate, wovon ein Teil Zinsen und ein Teil Tilgung ist. Je mehr getilgt ist, desto geringer der Anteil für Zinsen und desto größer der Anteil Tilgung. Die Rate bleibt aber immer konstant.

Natürlich gibt es üblicherweise eine Möglichkeit, die Rate anzupassen, z.B. zweimal während der Laufzeit des Kredites. Der Zinssatz ist fest für die gesamte Vertragslaufzeit, nach zehn Jahren hat man ein gesetzlich garantiertes Kündigungsrecht. Das ist sehr praktisch, falls die Zinsen am Markt gesunken sind. Dann kann man den Vertrag kündigen und für die Restschuld einen entsprechend günstigeren Kredit aufnehmen. Außerdem hat man üblicherweise die Möglichkeit, Sondertilgungen bis zu einem bestimmten Prozentsatz der Kreditsumme pro Jahr zu machen. Falls also am Ende des Jahres noch Geld auf dem Konto liegt, macht man eine Sondertilgung. Das spart enorm Zinsen und Laufzeit.

Momentan sollten sich Kredite mit Zinsen deutlich unter 5% bekommen lassen. Da Ihr hohe Sicherheit (Anstellung) und einen hohen Eigenanteil mitbringt, dürftet Ihr erstklassige Konditionen bekommen. Für höhere Sondertilgungsmöglichkeiten (z.B. 10% Kreditsumme pro Jahr) zahlt man normalerweise ein Zehntelprozent mehr Zinsen, ebenso für längere Vertragslaufzeiten (z.B. 20 statt 15 Jahre).

Die Laufzeit des Vertrages ist nämlich üblicherweise nicht gleich der Zeit, die man abzahlen müsste. Z.B. kannst Du eine Rate wählen, mit der Du 20 Jahre abzahlst, Dein Kreditvertrag läuft aber nur 15 Jahre. Dann musst Du in 15 Jahren einen Anschlusskredit für die Restschuld zu den dann üblichen Konditionen aufnehmen.

Insgesamt ist das deutsche Kreditwesen sehr viel vorteilhafter für den Kreditnehmer als das z.B. in Spanien der Fall ist (variable Zinsen nach Marktlage!) und die Zinsen sind erfreulich niedrig. Wenn doch noch die Euro-Superinflation kommt, dann bekommst Du das Haus geschenkt...

grond schrieb:

Neuperlach ist meines Erachtens nicht so die ideale Nachbarschaft, für hiesige Verhältnisse eher ein Problembezirk.

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Von Neuperlach rate ich auch eher ab; Waldperlach (ein bisschen weiter Richtung Stadtrand) wäre da zu bevorzugen, oder anschliessend daran Neubiberg und Ottobrunn (ich bin in Neubiberg und Waldperlach aufgewachsen und daher natürlich voreingenommen). Vielleicht auch noch Alt-Perlach (südlich vom S-Bahnhof Perlach) oder die Ecke Fasangarten (S-Bahnhof), da gibt es auch nettere Ecken und man ist schon recht nah am Perlacher Forst.

Zu Krediten hat Grond ja schon das Wesentliche gesagt.

Ich weiss nicht, was "rentenaftrek" ist. In Deutschland gibt es für Angestellte mehrere Pflichtbeiträge zu verschiedenen Zweigen der Sozialversicherung; siehe als Überblick http://de.wikipedia.org/wiki/Sozialversicherung_(Deutschland)

Ich verstehe "renteaftrek" als die Verminderung des zu versteuernden Einkommens um Zinszahlungen für eine selbstgenutzte Wohnimmobilie. Falls mein Verständnis richtig ist, gibt es sowas in Deutschland meines Wissens nicht.

Danke fuer Ihre hilfsreiche Antworten.
Das definitive Umzugsdatum ist jetzt 1.4 für meine Frau und ende Sommer für mich und Kindern.

Denkt Ihr dass wir etwas kaufen können im diesem Zeitraum oder sollen wir erst mieten?

Gibt es eine Web-Page mit Neubauten? Oder kann uns jemand einen guten Makler (spezialisierten auf die Ausländer) empfehlen?

Gibt es andere gutten Bezirke die Ihr empfehlen wurdet?


Danke im vorraus.

K