Ausbildung: Kanzlei oder Firma?

candidate

BRONZE - Mitglied
Hallo,

ich lese schon seit einiger Zeit voller Interesse Euer Forum und möchte demnächst die "Kandidatenlaufbahn" einschlagen. In den nächsten Wochen schließe ich (Dipl.-Ing. Biotechnologie) meine Promotion ab und wollte mich auf die Suche nach Kandidatenstellen im Raum Berlin machen.

Ich habe in den Stellenanzeigen ein Jobangebot einer Firma entdeckt, die Patentanwaltskandidaten suchen. Das Ausbildungsangebot hört sich sehr angewandt an, mich macht nur stutzig, dass man als Kandidat durch Patentreferenten und extern durch Patentanwaltskanzleien unterstützt werden soll. Ich stelle mir das äußerst schwierig (besonders in der Anfangszeit) vor, wenn kein Patentanwalt als direkter Ansprechpartner vor Ort ist.

Hat vielleicht jemand von Euch dahingehend Erfahrungen und könnte diese mit mir teilen? Ich sorge mich, dass in einer Firma die rechtliche Komponente ebenso wie die Marken (die ja offenbar in der Prüfung später eine recht große Rolle spielen sollen, wie ich das verstehe) zu kurz kommen?

Ich bin gespannt auf Eure Berichte und Tipps.

Viele Grüße

candiate
 

Alex:jura

*** KT-HERO ***
Die Art des Arbeitens ist unterschiedlich. Ich habe beides gemacht.

Unternehmen: Wenig Verletzungssachen dafür mehr Recherche

Kanzlei: Mehr Einblicke in unterschiedliche Dinge.

Als Rat: Es kommt darauf an. Eine gute Industrieausbildung steht einer Kanzleiausbildung nicht unbedingt nach (und Marken lernt man im Amtsjahr). Es gibt aber auch sehr schlechte Kanzleiausbildung.

Daher mache es von den Konditionen und Deinem Typ abhängig.

Gruß
Alex

PS: Patentreferenten können ausgezeichnet sein.
 

Khisanth

SILBER - Mitglied
Fuer die Ausbildung sollte unbedingt ein erfahrener Anwalt vor Ort
verfuegbar sein, der Interesse hat, Dich auszubilden. Angebote, wie eines kuerzlich in den Stellenanzeigen, bei denen einem Kandidaten "mittelfristig" "Unterstuetzung" bei der Ausbildung durch "externe" Anwaelte angeboten werden, klingen nicht serioes. Ein erfahrener und interessierter Referent wird sicherlich hilfreich sein, allerdings muss Dir ein Anwalt bestaetigen (und dies anwaltlich versichern), dass er Dich persoenlich ausbildet/ausgebildet hat.

Sicherlich hast Du schon gesehen, dass Biotechbereich im Moment nicht viele Stellen angeboten werden, und mir sind auch
Faelle bekannt, in denen ein gut qualifizierter Interessent nichts gefunden hat. Insofern sollte man moeglichst oertlich flexibel und nicht unbedingt davon ausgehen, dass man unter mehreren Angeboten auswaehlen kann. Viel Glueck trotzdem!
 

candidate

BRONZE - Mitglied
Vielen Dank für Eure Einschätzungen. Prinzipiell ist also gegen eine Ausbildung in einer Industriepatentabteilung nichts einzuwenden - wenn (!) ein erfahrener Anwalt vor Ort ist, der die Ausbildung übernimmt. So hatte ich mir das auch vorgestellt, daher danke für die Bestätigung, das Angebot kam mir auch etwas unseriös vor.

Offenbar ist im Moment wenig Bedarf an Biotechnologen im Patentbereich, das ist mir beim durchforsten der Stellenanzeigen auch schon aufgefallen (Elektrotechniker, Maschinenbauer etc.). Ich werde dennoch mein Glück versuchen, sicher bin ich auch örtlich flexibel, trotzdem schaut man natürlich zunächst da, wo man am liebsten bleiben möchte.

Ich werde daher eher Initiativbewerbungen - und hoffen, dass mein Profil überzeugen wird. Im Forum hatte ich den Eindruck, dass das bei Patenanwaltskandidatenbewerbungen gängige Praxis ist und auch meist zum Erfolg führt. Ich bin mal optimistisch und hoffe das Beste.

Vielen Dank nochmal!
Viele Grüße

candidate
 
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