Patentdatenbank

wk

BRONZE - Mitglied
Hallo miteinander,

ich wollte euch fragen welche Patentdatenbanken und wieso ihr diese verwendet? Wie sind eure Erfahrungen?

Meines Erachtens reicht depatisnet (mit über 60 Millionen Druckschriften) für eine allgemeine Recherche aus. Was spricht eurer Meinung dagegen?

Beste Grüße
 

ConfoosedPhysicist

GOLD - Mitglied
Zur letzten Frage:
DEPATISnet hat meines Wissens nur deutsche Volltexte. Wenn das Stichwort also nur auf Englisch und nur im Volltext eines US-Patents oder einer US-Anmeldung steht, hilft nur das USPTO.
 

Pat-Ente

*** KT-HERO ***
Zur letzten Frage:
DEPATISnet hat meines Wissens nur deutsche Volltexte. Wenn das Stichwort also nur auf Englisch und nur im Volltext eines US-Patents oder einer US-Anmeldung steht, hilft nur das USPTO.

Das gleiche gilt im Prinzip auch für EP.

Siehe Tabelle über den Datenbestand:
http://depatisnet.dpma.de/DepatisNet/depatisnet?window=1&space=main&content=statb&action=statb

In vielen Fällen tauchen die gesuchten Stichwörter aber schon in Titel oder Zusammenfassung auf, so dass man auch eine gute Trefferquote in nicht-DE-Schriften hat. Ich bin jedenfalls mit meinen Rechercheergebnissen in einem Technikgebiet, das größtenteils auf Englisch (na ja, vielleicht noch Chinesisch ...) anmeldet (d.h. hauptsächlich EP-, US- und WO- Dokumente als Treffer liefert), recht zufrieden.

Ferner hatte ich den Eindruck, dass man auch bei Suche nach ausschliesslich englischen Fachbegriffen teilweise DE-Schriften als Treffer bekommt, bei denen der Suchstring nicht auf den (häufig in Übersetzung vorliegenden) Titel mappt und bei dem die englischen Begriffe auch nicht im Volltext auftauchen - fast so, als würden Suchbegriffe automatisch ins Deutsche übersetzt. Kann das jemand bestätigen?

Ich bin jedenfalls Depatis-Fan, weil insbesondere die Experten/Ikofax-Abfrage m.E. sehr gute Möglichkeiten bietet und die Suche auch recht schnell geht. Wir benutzen ansonsten auch noch Thomson Innovation (kommerziell), das ist vom Datenbestand und den Abfragemöglichkeiten zweifellos sehr gut, aber recht komplex und nicht unbedingt benutzerfreundlich.
 

ConfoosedPhysicist

GOLD - Mitglied
Ich habe auch Thomson, aber noch Delphion. Ich konnte mich noch nicht entschliessen, für Innovation noch mehr Geld auszugeben. Mit Thomson hatte ich neulich das Problem, dass ich da nur im englischen Text gesucht hatte. In einer deutschen Anmeldung stand dann der Suchbegriff. Den deutschen Volltext durchsucht Delphion aber nur, wenn man ausdrücklich angibt, dass er im deutschen Text suchen soll. Also muss man in beiden Sprachen separat suchen.

@Pat-Ente: Die Frage, ob man im Volltext oder im Abstract/Titel sucht, ist manchmal, aber nicht immer entscheidend - ich finde auch oft schon "nur" in Titel und Abstract, aber manchmal reicht das eben nicht. Es kommt vor, dass irgendwo in der Beschreibung steht: Anstelle von A in Kombination mit B geht auch X in Kombination mit Y, aber das beanspruche ich hier nicht. Wenn dann X mit Y genau die Erfindung ist, nach der der Rechercheur sucht, muss es der Volltext sein.
 

wk

BRONZE - Mitglied
Ich habe auch Thomson, aber noch Delphion.

Nun habe ich aber noch nicht verstanden: Wozu so viel Geld dafür ausgeben, wenn man die selben Ergebnisse auch manuell finden kann?

Depatisnet hat zwar nur deutsche Vollschriften, aber die Patente der wichtigsten Länder werden auch angezeigt. Sollte da etwas Interessantes bestehen, kann man auf die jeweilige Datenbank des Landes ausweichen; kostenfrei.
 
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Pat-Ente

*** KT-HERO ***
Nun habe ich aber noch nicht verstanden: Wozu so viel Geld dafür ausgeben, wenn man die selben Ergebnisse auch manuell finden kann?

Depatisnet hat zwar nur deutsche Vollschriften, aber die Patente der wichtigsten Länder werden auch angezeigt. Sollte da etwas Interessantes bestehen, kann man auf die jeweilige Datenbank des Landes ausweichen; kostenfrei.

Der vom Physicist angesprochene Punkt ist, dass in Depatis die Volltexte der ausländischen Schutzrechte nicht recherchierbar sind. D.h., dass man u.U. ein relevantes Dokument bei einer Depatis-Recherche nach Stichworten im Volltext gar nicht auffindet, also eben die gleichen Ergebnisse wie bei einer der genannten kommerziellen Datenbanken gerade nicht erzielbar sind. Die Dokumente selbst (als pdf) sind ja in den meisten Fällen durchaus verfügbar.

Dennoch halte ich Depatisnet für eine allgemeine Recherche, wie von Dir angesprochen, für ausreichend; wie gesagt, bin ich mit den Ergebnissen in der Regel durchaus zufrieden.
 
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Lysios

*** KT-HERO ***
Ich nutze jetzt schon seit ein paar Tagen TotalPatent von LexisNexis. Die bieten Volltexte für alle wichtigen Patentämter und korrelieren Übersetzungen zumindest in Englisch, so dass man auch Chinesisch und Japanische Dokumente im Volltext recherchieren kann mit englischen Begriffen. Inwieweit das alles komplett mit Übersetzungen abgedeckt ist und auch alle Begriffe wirklich im Volltext gefunden werden, kann ich noch nicht sagen. Zumindest findet man eine Menge.

Dann gibt es noch eine automatische semantische Analyse, um die relevanten Treffer aus eine Vielzahl von Treffern präsentiert zu bekommen. Das macht zumindest bislang auch einen guten Eindruck.

Und man kann sich eine Patentüberwachung einrichten.

Insgesamt recht viel versprechend.
 

Lysios

*** KT-HERO ***
Es gibt bei TotalPatent zwei Modelle: jährlich und pay-per-use. In beiden Fällen werden individuelle Angebote gemacht. Da muss man also bei denen bzgl. eventueller Kosten nachfragen.

An die interne Version von DEPATISnet kommt es aber nach ein paar Stichproben hinsichtlich der Treffer scheinbar noch nicht ganz heran. Da scheint die Volltextqualität noch nicht gut genug zu sein.

Es bietet aber deutlich mehr als Delphion und für US Patente sogar Informationen bzgl. Litigation über CourtLink.
 

Patentix

SILBER - Mitglied
Ich meine, dass es auch entscheidend ist, wie die Trefferliste aufbereitet ist. Bei DEPATISnet werden die Treffer als 1-Zeiler mit Titel, IPC und Anmelder angezeigt (+...?). Das Prüfen der Trefferliste ist dann doch recht aufwändig. Das sind meine Erfahrungen aus den Jahren 2005-2009. Hat sich da was geändert?

Hier ist z.B. Thomson weitaus besser geeignet, da die gesuchten Begriffe im Text markiert sind und man schnell beim Scannen des Treffers herausfinden kann, ob das Dokument relevant ist. Die Trefferliste beinhaltet auch noch zusätzliche Infos, wie z.B. der aufbereitete Abstract, etc.

Des Weiteren ist die Verlinkung zwischen zitierten und zitierenden Dokumenten in Thomson gut gelöst...

=> also ich bin mit Thomson sehr zufrieden
 
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