Arbeitslast als Patentanwalt

dutchie

BRONZE - Mitglied
Was sind ihre Erfahrungen von der Arbeitslast von einen Kandidat und später von einen Patentanwalt?

Wie viele neue Anmeldungen pro Jahr - wie viele Anmeldungen in der Portfolio - wie viele Oppos oder Beschwerden?
Wie viele "Oppinions" z.B. Nichtigkeit oder Verletzungsanalysen?

Wie oft beschäftigt ihr euch mit Arbeitsnehmererfindungsrecht ?

Werdet ihr unterstutzt? Wie viele Anwälte per eine Hilfskraft (z.B. Sekretärin) ?

Gibt es irgendwelche Standards oder Richtlinien bezüglich diese Fragen?

Dutchie
 

grond

*** KT-HERO ***
dutchie schrieb:
Was sind ihre Erfahrungen von der Arbeitslast von einen Kandidat und später von einen Patentanwalt?
Als Kandidat hat man mich ziemlich in Ruhe gelassen. Nur manchmal kamen eilige und umfangreiche Sachen, die dann auch mal am Wochenende erledigt werden mussten. Ich fand das absolut in Ordnung. Für einen Job mit Selbstverantwortung muss man auch etwas Flexibilität mitbringen.

Die Arbeislast als Anwalt schwankt extrem. Teilweise hatte ich monateweise sehr wenig zu tun, in anderen Monaten habe ich dann wiederum eigentlich jeden Tag des Monats arbeiten müssen.


Wie viele neue Anmeldungen pro Jahr
Schwankt sehr stark. In manchen Jahren habe ich gerade einmal ein paar Neuanmeldungen geschrieben, in anderen waren es einige Dutzend.


- wie viele Anmeldungen in der Portfolio
Tja, schwankt ebenfalls sehr stark. Ich schätze 120 bis 180. In der jüngsten Flaute ist die Zahl aufgrund von Erteilungen, Zurückweisungen und Fallenlassen bei geringer Zahl von Neuaufträgen deutlich gefallen.


- wie viele Oppos oder Beschwerden?
Einsprüche sehr wenige, eine niedrige einstellige Zahl pro Jahr. Hat wohl mit unserer Mandantenstruktur zu tun, ich denke nicht, dass das repräsentativ ist. Beschwerden ebenfalls selten, weil wir eigentlich immer etwas erteilt bekommen, was dem Mandanten genügt, oder aber wirklich nichts zu holen war. Also ebenfalls eine einstellige Zahl pro Jahr. Dabei aber übrigens eine sehr gute Erfolgsquote :)


Wie viele "Oppinions" z.B. Nichtigkeit oder Verletzungsanalysen?
Ebenfalls wenig, dafür dann schon mal sehr umfangreich. Dabei wären auch umfangreiche Recherchen nach Stand der Technik in Vorbereitung der Abwehr potentieller Verletzungsklagen zu nennen. Auch sehr selten, kann aber wochenlange Arbeit ausschließlich für dieses Mandat bedeuten.


Wie oft beschäftigt ihr euch mit Arbeitsnehmererfindungsrecht ?
Meistens nur als "Beilage". Echte Probleme nur sehr selten.


Werdet ihr unterstutzt?
? Die Kollegen sind immer für ein Fachgespräch offen. Welche sonstige Art Unterstützung sollte es geben? "Eigene" Mandate werden m.E.n. generell nur ungern anderen überlassen. Es wäre ziemlich sinnlos, die Akte wegen Urlaubs oder dergleichen zu übergeben (Mehraufwand für den Empfänger) und dann zurückzunehmen (Mehraufwand für den ursprünglichen Anwalt, der "Zwischenanwalt" kann seinen Mehraufwand nicht über die weitere Betreuung halbwegs kompensieren). Also wäre die Akte weg. Und dafür muss man dann irgendwann wieder eine Akte von dem anderen annehmen, natürlich eine besonders widerwärtige. Da macht man seine Akten doch lieber selber...


Wie viele Anwälte per eine Hilfskraft (z.B. Sekretärin)?
Bei uns sind die Sekretärinnen nach technischem Anmeldegebiet und damit auch nach Mandanten aufgeteilt, nicht nach Anwälten.


Gibt es irgendwelche Standards oder Richtlinien bezüglich diese Fragen?
Ja, dass es überall anders sein dürfte... :)

Mein "Profil" ist das des typischen "Bescheids-Knechts", andere Kanzleien haben viel mehr Streitfälle und agressivere Mandantschaft, da könnte sich das umgekehrte Bild ergeben.
 
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