Wie habt ihr eure Kandidatenstelle gefunden?

J

joe

Guest
Ich würde gerne wissen, wie ihr eure Kandidatenstelle gefunden habt? Wart ihr passiv und habt auf Stellenausschreibungen geachtet (wenn ja wo? Internet/Zeitung) oder habt ihr euch intuitiv beworben?

Ich bin gerade auf der Suche und wäre für Vorschläge dankbar.

(Stellenmarkt auf Kandidatentreff.de ist natürlich klar!)
 
G

GAST_DELETE

Guest
Die beste Adresse ist eigentlich das Kammerrundschreiben, das die Patentanwaltskammer herausgibt. Dort kann man relativ günstig ein Gesuch schalten.

Dieses Kammerrundschreiben bekommt jeder Patentanwalt auf den Tisch, also im Prinzip jeder, der gerade einen Kandidaten sucht. Allerdings erscheint das Kammerrundaschreiben nur im Abstand von 2 bis 3 Monaten, das letzte kam etwa vor 4 Wochen.

Am besten bei der Patentanwaltskammer (www.patentanwalt.de) nachfragen.
 
A

Anna Nym

Guest
Hallo Joe,

ich hab mich initiativ und auf Anzeigen beworben.
Man findet Anzeigen von Kanzleien in den großen Zeitungen, wie beispielsweise SZ. Als nützlich kann es sich auch erweisen, bei der Patentanwaltskammer anzurufen und um Zusenden des Stellenteils des Kammerrundschreibens zu bitten. In diesem Kammerrundschreiben kann man auch selber gegen Gebühr eine Annonce aufgeben.

Ich wünsche Dir viel Erfolg bei der Suche.

LG Anna Nym
 
L

Lisa

Guest
Hi,

also ich habe vor allem auch die Webseiten der kanleien durchforstet, viele suchen da nach Kandidaten.
Ansonsten hauptsächlich initiativ beworben, aber dann immer vorher angerufen, und gefragt, ob überhupt ein Bedarf besteht. So spart man sich das nutzlose Verschicken von zu vielen Unterlagen und kann sich einen ersten Eindruck verschaffen, bleibt eventuell gleich im Gedächtnis und kann im Anschreiben dann auf das Telephonat Bezug nehmen - kann ich nur empfehlen!
Nummern, Adressen und Webadressen hatte ich von der Kammer-Homepage.
Viel Glück! Lisa.
 
M

MacLeon

Guest
Hallo!

Nach einer Karriereberatung hat meine Beraterin gemeint, daß der Beruf des Patentanwalts sehr gut mit meine Wünschen-Erwartungen-Fähigkeiten übereinstimmt (bin frischer Diplom-Physiker). Und es stimmt ;-) . Daher freue ich mich sehr, dieses Board gefunden zu haben. Besonders dieser Thread ist sehr interessant.
Zusätzlich würde mich noch interessieren, ob ihr einschätzen könnt, wie der momentane Bedarf an Patentanwälten/-assesoren mit der Anzahl der Bewerber korreliert?

Vielen Dank,

MacLeon
 
F

Fachmann

Guest
In den letzten Jahren waren im Patentbereich enorme Zuwächse, oft im zweistelligen Prozentbereich (bezogen auf die Zahl der jährlichen Anmeldungen) zu verzeichnen. Auch die Anzahl der Patentanwaltskandidaten ist stark gestiegen. In jüngster Zeit ist jedoch eine Stagnation des Marktes, teilweise sogar eine Schrumpfung zu beobachten. Während die Anmeldezahlen beim DPMA noch etwas steigen, meldet das EPA deutliche Rückgänge, insbesondere in den Bereichen Biotechnologie und Telekomunikation. Es ist damit zu rechnen, dass sich die Steigerungen der vergangenen Jahre, welche auch im Zusammenhang mit dem High Tech Boom zu sehen sind, mittelfristig nicht fortsetzen. Selbstverständlich gehen in den nächsten Jahren auch etliche Patentanwälte in den Ruhestand; deren Zahl dürfte jedoch bei weitem nicht an die Zahl der neu in den Markt eintretenden Patentanwälte heranreichen.
 
U

userwod

Guest
Die Schwemme an Patentanwälten wird weiter zunehmen und das algemeine Niveau weiter abnehmen.
Das Gehaltsniveau ist ja bereits seit langem unter das eines normalen Anwalts oder sogar eines "normalen" Beschäftigten abgesunken! Also liebe "Neuen" macht euch keine Ilusionen!

Euer erfahrener U.
 
A

Anwalt

Guest
Ich denke du (userwood) machst dir Illusionen über das Gehalt eines "normalen" Anwaltes. Ich (Patentanwalt) arbeite in einer Kanzlei mit vielen anderen Patentanwälten und "normalen" Anwälten. Die Gehälter letzterer sind fast ausnahmslos geringer. Auch in anderen Kanzleien arbeiten Anwälte zum Teil für Gehälter für die ein Patentanwalt nicht einmal seinen Stift zücken würde. Wenn du von einer Schwemme von Patentanwälten sprichst musst du von einer Flut von "normalen" Anwälten reden. Das belegen auch die Studienzahlen in Jura.
 

Haddock

Schreiber
An den erfahrenen Userwod:

Gratulation zum bisher trockensten Humor in diesem Forum. Jetzt wünsche ich Dir nur noch, daß Du mit dem Gag davonkommst und nicht einem Rudel wutschnaubender arbeitsloser Volljuristen in die Hände fällst ;-)))

Gruß,
Kapitän Haddock
 
G

gege

Guest
Insgesamt haben wir einen dramatischer Zuwachs an Kandidaten seit ~ 2 Jahren.

Zählt doch mal im Amt, wenn eine Eurer mittlerweile 2 Arbeitsgemeinschaften stattfindet, die Leute und fragt Eure Kollegen, die schon ein paar Anwaltsjahre auf dem Buckel haben, wie viele sie damals in Ihrer (einzigen) Gruppe waren.

Wer es genauer wissen will kann sich ja mal bei der Kammer erkundigen.

Dem gegenüber kann man ja bei den Patentanmeldungen seit 1999/2000 nicht gerade von Wachstum sprechen.
 
N

NN

Guest
Der Zuwachs an Kandidaten ist wohl unbestritten. Andererseits könnte die Patentanwaltskammer ja, wenn es denn wirklich schon so existenzbedrohend für die etablierten Anwälte wäre, einfach die Zulassung beschränken.

Naja, außerdem werden die Innovationszyklen auch immer kürzer und viele Unternehmen melden jede Kleinigkeit an, daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern. Änderungen wird es eher durch geänderte Regelungen bezüglich EU-Patentrecht und Wegfall des ÜBersetzungserfordernisses geben?

nn
 
N

noname

Guest
Die Anmeldezahlen steigen ja nicht sondern gehen zurück - trotz Ihrer Argumente.

Das mit der Zulassungsbeschränkung war ja wohl nicht so ernst gemeint - oder?
Für etablierte Kanzleien/Anwälte ist genügend Luft. Für Kandidaten, die sich mal etablieren wollen wird die Luft dünn.

Wer Übersetzter werden will, für den könnte die genannte Änderung kritisch sein. Ein Anwalt sollte eher das Anwalthonorar als Basis sehen und sich nicht auf die Marge bei den Übersetzungen verlassen.
 

Haddock

Schreiber
"Kammer die Zulassung beschränken".... Gibt es eine Gesetzesinitiative, von der ich noch nichts gehört habe? Die Kammer läßt nicht zu, sondern das DPMA (bzw. der Präsi). Einfluß hat die Kammer bestenfalls auf das Hagen-Studium, aber es ist unwahrscheinlich, daß darüber eine nennenswerte Siebung stattfinden wird.

Die Schwarzseher hier vergessen, daß man "Patentanwalt" nicht an der Uni studieren kann, sondern einen Ausbildungsplatz bei einer Kanzlei braucht (oder halt als "Zehnender"). Diese Plätze gibt es aber nur, wenn genügend Arbeit da ist. Natürlich gibt es Wellenberge. Zur Zeit läuft gerade eine ab. Hängt natürlich mit dem "Boom" der Jahre 98-00 zusammen. Sobald die PAs nicht mehr überlastet, sondern unausgelastet sind, werden keine Kandidaten mehr eingestellt. Macht Euch mal nicht in den Frack. Langfristig wird der gewerbliche Rechtsschutz m.E. eher steigende Bedeutung haben, wobei die Beratung immer komplexer und höherwertiger wird. Das Niveau der Ausbildung wurde übrigens in den letzten zehn Jahren deutlich gesteigert (Aussage mehrerer Richter am BPatG).
 
R

Robby

Guest
Ich denke auch, dass man sich keine allzu großen Sorgen machen sollte. Es wird sicher schwieriger werden, eine neue Kanzlei aufzumachen, das war aber schon immer nicht ganz einfach. Zu den Zulassungsbeschränkungen möchte ich nur mal die Experten hier an das Grundgesetz, den EU-Vertrag und ein paar BVerfG-Urteile (bspw. Apothekenurteil von vor fast 50 Jahren) erinnern. Wir sind doch nicht im Mittelalter!
 
M

MacLeon

Guest
Ich glaube auch an den Selbstregulierungseffekt. Anders als bei den Juristen werden ja nur so viele Patentanwälte ausgebildet, wie momentan auch beschäftigt werden können. Und da sich Deutschland (hoffentlich bald wieder) mehr in Richtung Innovation/Wissenstransfer/Dienstleistung entwickeln wird, wird die Anzahl der Patentanmeldungen IHMO in Zukunft mindestens auf einem vergleichbaren Niveau bleiben.

Gruß,

MacLeon
 
N

NN

Guest
Stimmt dann, wenn die Kanzleien mit der Absicht ausbilden, eine entsprechende Anzahl von Anwälten später auch zu übernehmen (idealerweise als Partner!) - und nicht als billige Arbeitskräfte sehen. Es gibt ja auch Kandidaten, die machen immer nur Übersetzungen.

PS: Im Steinkohlebergbau wird auch noch ausgebildet ;-)
 
G

gast

Guest
Fragen über Fragen

Ich möchte eine Ausbildung zum Patentanwalt machen (studiert, promoviert in Biologie, langjährige Forschungserfahrung im Ausland) und würde gerne wissen, wie ihr eure Kandidatenstelle gefunden habt. Habt ihr Kanzleien direkt angeschrieben? habt ihr nach Stellen im Internet gesucht? hattet ihr eventuell Erfolg dadurch, dass ihr hier im Stellenmarkt inseriert habt?

Denkt ihr, es ist schwierig als Biologe eine Kandidatenstelle zu finden?

Wie lange hat es bei Euch von der Bewerbung bis zum Arbeitsbeginn gedauert?
 
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GAST_DELETE

Guest
GAST schrieb:
Fragen über Fragen

Ich möchte eine Ausbildung zum Patentanwalt machen (studiert, promoviert in Biologie, langjährige Forschungserfahrung im Ausland) und würde gerne wissen, wie ihr eure Kandidatenstelle gefunden habt. Habt ihr Kanzleien direkt angeschrieben? habt ihr nach Stellen im Internet gesucht? hattet ihr eventuell Erfolg dadurch, dass ihr hier im Stellenmarkt inseriert habt?

Denkt ihr, es ist schwierig als Biologe eine Kandidatenstelle zu finden?

Wie lange hat es bei Euch von der Bewerbung bis zum Arbeitsbeginn gedauert?
Hier meine Erfahrungen:

  • Ich hab Kanzleien in meinem Fachbereich angerufen und dann, falls gewünscht, Lebenslauf zugeschickt; hatte aber schon durch die Telefonate 3 Zusagen für Vorstellungsgespräche. Anzeige im Kandidatentreff brachte 1 Anfrage einer der üblichen Verdächtigen - Kanzlei. kann aber nicht schaden hier zu inserieren, sinnvoller vermutlich im Kammerrundschreiben.
  • Als Biologe sieht es momentan nicht so rosig aus, davon sollte man sich aber nicht abschrecken lassen, man braucht ev. einen längeren Atem
  • ca. 2 Monate
Viel Erfolg
 
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