Vorausgeschickt: Ich bin auch Kandidat und habe beide Prüfungen noch nicht. Einiges kann ich dennoch sicher beantworten, manches vom Hörensagen.
Die Deutsche Prüfung ist im Klausurstil. Man sagt, dass man rechtlich diskutieren und zu verschiedenen Ergebnisse kommen kann, wenn sie gut begründet sind. Aber da kann Dir sicher jemand etwas genaueres sagen, der/die die Dt. Prüfung schon gemacht hat.
Das EQE ist prinzipiell anders strukturiert als die Deutsche Prüfung.
Die Aufgaben sind:
Teil A: Anfertigen einer Anmeldung auf Grundlage eines Mandantenschreibens mit Dokumenten zum Stand der Technik
Teil B: Erwiderung auf einen Prüfbescheid zur eigenen Anmeldung mit Dokumenten zum Stand der Technik
Teil C: Ausarbeitung eines Einspruchs
Teil D: Rechtsfragen
Insgesamt 3 Tage, wenn man alle Teile auf einmal schreiben will. Die Prüfungsteile können aber auch im Jahresabstand getrennt abgelegt und wiederholt werden (modularer Aufbau), wobei bereits bestandene Teile nicht wiederholt werden müssen. Einzelheiten: s. Amtsblatt des EPA, Kompendien der Prüfungsaufgaben der letzten Jahre).
Englischkenntnisse sind keine Hürde, da die Prüfung auch auf Deutsch (und Französisch) geschrieben werden kann.
Beim EQE habe ich bisher folgendes gehört: Es kommt mehr darauf an, in hohem Zeitdruck die richtigen Antworten parat zu haben, z.B. bei den Rechtsfragen (Teil D), und nicht groß rumzudiskutieren. Alle Gesetze, Kommentare, Richtlinien etc. können in die Prüfung mitgenommen werden, im Gegensatz zur Dt. Prüfung (nur Gesetzestexte). Man kann also prinzipiell alles Nachschlagen, nur ist ein langes Suchen unter dem Zeitdruck unmöglich, so dass man sozusagen gleich die richtige Quelle parat haben muss, aus der man die Antwort dann abschreiben kann. Das erfordert eine gute Präparierung der Unterlagen, um die Antort schnell zu finden.
Ansonsten muss man die Denkweise des EPA verinnerlicht haben, da z.B. ganz feste Vorstellungen existieren, wie die Lösung in den Teilen A bis C auszusehen hat. Einzelheiten zu erklären ginge hier zu weit. Ich verweise dazu insbesondere auf die Prüfungsrichtlinien und die Kompendien mit den Aufgaben.
Was schwieriger ist, Deutsche Prüfung oder EQE hängt wahrscheinlich von den persönlichen Vorlieben ab. Letztere ist schematischer.
Die Durchfallquoten sind im EQE höher, weil wahrscheinlich a) kein Amtsjahr vorgeschaltet ist zum Üben, d.h. viele neben dem Job lernen müssen, b) man die Prüfung im Prinzip beliebig oft wiederholen kann, weshalb viele es einfach mal versuchen, was ohne gezielte Vorbereitung aussichtslos ist, c) man eine Lösung ziemlich exakt nach dem Erwartungshorizont des EPA abliefern muss, wozu sicher auch etwas Glück gehört (die Klausuren enthalten m.E. vertsteckte Fallen, in die man leicht tappt wie ich beim Probeschreiben von A und B Klausuren erfahren musste).
M.E. ist die EPA-Zulassung für das selbständige Arbeiten als PA unerlässlich, da die Bedeutung des EPA zunimmt bzw. in manchen Bereichen die Bedeutung des DPMA überflügelt hat.
Gruß,
Kandidat X
Hallo!
Nach dem was man so hört scheint der EQE-Abschluß deutlich schwieriger zu sein als die Prüfung zum deutschen Patentanwalt. Stimmt das?
-Was sind die Themen dieser Prüfung?
-Sind Englischkenntnisse eine große Hürde?
-Ist ein Patentanwalt ohne EQE überhaupt etwas wert?
Ich hoffe Ihr könnt mir helfen,
Euer völlig verwirrter Uwe!