Managing IP

Die Zeitschrift 'Managing Intellectual Property' brüstet sich doch jährlich damit, weltweite Ranglisten der 'besten' Patentanwaltskanzleien zu veröffentlichen ('Patent Firms of the Year').
So auch dieses Jahr in der Februar-Ausgabe.

Was denkt ihr, steckt dahinter? Sind das halbwegs vertrauenswürdige Daten, oder nur Werbung? Hattet ihr schon mal Kontakt mit den Redakteuren dieser Ranglisten?

Was ist eure Erfahrung, denkt ihr, es zahlt sich aus (sprich: bringt Mandanten), in diesen Ranglisten genannt zu werden?

Könnte jemand mit Zugang zum Online-Magazin die Liste für DACH
hier posten? Mit einem Trial-Zugang hat man leider keinen Vollzugriff auf den Artikel :-(.

Danke - MedTechMan

anwärter schrieb:

Was ist eure Erfahrung, denkt ihr, es zahlt sich aus (sprich: bringt Mandanten), in diesen Ranglisten genannt zu werden?

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Nun, es kann zumindest nichts schaden, in einer Liste mehr aufzutauchen, es sei denn, es geht um die goldene Himbeere für Patentanwaltskanzleien ;-).

Wie wird die Güte einer Kanzlei in der von Dir genannten Liste denn berechnet? Macht die Redaktion hierzu irgendwelche Angaben?

pak

pak schrieb:

Wie wird die Güte einer Kanzlei in der von Dir genannten Liste denn berechnet? Macht die Redaktion hierzu irgendwelche Angaben?

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Siehe
http://www.managingip.com/SurveyList.aspx

'A team of researchers based in London, Hong Kong and New York contacted firms in 75 jurisdictions to ask them for information and feedback on the rankings. Client feedback was also sought.'

Ich nehme an, es werden nur die kontaktiert, die auch das Journal abonnieren (Preis ist recht deftig). Aber vielleicht gibt es von erfahrenen Kollegen ja eine Einschätzung der Qualität dieses Journals und der Ranglisten?

Ich kenne dieses Ranking nicht, und die angegebene Link funktioniert nur für Abonnenten. Ich nehme mal an, dass diese seriöse Zeitschrift auch ein seriöses Ranking hat.

Seriöse Rankings gibt es wirklich, z.B. kenne ich gut das von Legal500 (www.legal500.com), bei dem die Kanzleien von der Redaktion kontaktiert werden und u.a. Referenzen angeben müssen; diese Referenzpersonen (Mandanten) werden dann auch wirklich befragt (Telephoninterviews) oder Fragebogen), das haben mir Mandanten bestätigt. Diese Prozedur wiederholt sich jedes Jahr.

Seriöse Rankings spielen in der Praxis eine wichtige Rolle. Meine eigene (kleine) Kanzlei wurde von Legal500 und einigen anderen Guides erstmals 2008 empfohlen, und ich merke das schon, ich werde darauf angesprochen.

Ich weiss von einer amerikanischen international tätigen Grosskanzlei, dass die mit einer freiberuflichen Beraterin zusammenarbeiten, die dem Marketingdirektor der Kanzlei weltweit Kontakte mit allen relevanten Ranking-Organismen (Zeitschriften) verschafft.

Ein gutes Merkmal seriöser Ranking ist, dass auch mal Kanzleien rausfliegen oder herruntergestuft werden.

Vielleicht machen sie es wie JUVE.

Da darf sich nämlich jene Kanzlei den "Award als Kanzlei des Jahres" an die Backe kleben, die der Redaktion als besonders "dynamisch" aufgefallen ist.

Die Dynamik ist also entscheidend.

Das JUVE-Ranking
http://www.juve.de/handbuch/de/2009/ranking/24450
ist m.E. noch eines der besseren Rankings. Man kann dort zumindest erkennen, wer Marktführer oder in einem bestimmten Gebiet stark vertreten ist (hohe Anmeldezahlen, viele Prozesse usw.) - das ist dann zwar nur eine qualitative Aussage, aber immerhin ist diese objektiv überprüfbar.
Inwiefern die dort getroffenen Aussagen über die Qualität verlässlich sind, kann ich nicht wirklich beurteilen, gemäss JUVE beruhen die Rankings auf "Gesprächen und schriftliche Interviews mit Anwälten im In- und Ausland sowie deren Mandanten".

Man hört aber auch von den Kanzleien, wie es bei "Nichtnennung" gelingt, doch noch in so einer List aufzutauchen:

die Kanzleien rufen bei Juve an, schalten ein paar Anzeigen, und siehe da...

Offensichtlich glauben gerade groessere Kanzleien, dass sie da auftauchen müssen.

Wie fragwürding die Bewertung ist, zeigt sich doch auch an der fachbezogenen Liste, in der z.b. der Name eines PA auftaucht, der insb. früher mit Software in Beziehung gebracht wurde, dort aber bei "Elektronik" steht; bei manchen Befragten kommén da wohl einige vom Hörensagen bekannte Namen durcheinander.

MPS schrieb:

Seriöse Rankings gibt es wirklich, z.B. kenne ich gut das von Legal500 (www.legal500.com), bei dem die Kanzleien von der Redaktion kontaktiert werden und u.a. Referenzen angeben müssen; diese Referenzpersonen (Mandanten) werden dann auch wirklich befragt (Telephoninterviews) oder Fragebogen), das haben mir Mandanten bestätigt. Diese Prozedur wiederholt sich jedes Jahr.

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Als Syndikusanwalt hatte ich bereits schon mehrfach Kontakt mit diesen Umfragen. Externe Anwälte hatten das Unternehmen, in dem ich tätig bin, als Referenz angegeben.

Meiner Meinung sind solche Rankings nicht sehr aussagekräftig, zumal die Fragerei im Telefoninterview eher bescheiden ist. Wir richten uns jedenfalls nicht nach dem Ranking bei der Auswahl der Kanzleien.

In diesem Zusammenhang: Kennt jemand die US-Zeitschrift "Super Lawyers". Der Sinn dieser Zeitschrift ist ein ähnlicher wie bei Legal500 - Steigerung des Selbstbewußtseins der darin Genannten und Legitimationshilfe zur Erhöhung der Stundensätze .