Kanzleibetrieb alternativ

M

Maggolino

Guest
Hallo Leute,

es würde mich mal interessieren, ob irgendeine euch bekannte Kanzlei ganzheitlich oder teilweise alternative Betriebssysteme einsetzt oder fahren die alle unter Windows? Ich baue hier gerade ein Testsystem unter Linux auf und bin überrascht, wieviele Probleme es damit gibt. Druckertreiber (Die SekretärInnen müssen damit zurechtkommen ohne manuelle Optionseingabe), Scannen (Womit kann ich Multi-Tiffs lesen), Datenbank, PA-Spezialsoftware (die nicht unter Wine läuft), Probleme mit der exakten Seitenformatierung der alten Word-Dokumente, ...
Puh!

Außerdem: Wieviele von euch muten den SekretärInnen ein anständiges Textsatzsystem namens LaTeX zu. Damit könnte man doch wenigstens anständige Querbezüge einbauen, ohne beispielsweise nach dem Löschen eines Anspruchs eine halbe Stunde in den verbleibenden Ansprüchen rumzufuhrwerken und alle Ziffern anzupassen.

Ich glaube, ich bin manchmal noch ein bisschen zu universitär geprägt ;-).

Gruß und schöne Arbeitswoche

Maggolino
 
M

MynonA

Guest
Hi, Maggolino...

ich kenne keine Kanzlei, die auf linux/BSD/OS2 usw. läuft. Selbst mit macs gibt es mE nur relativ wenige.

Da hast Du Dir einen Wahnsinnsbatzen an Arbeit aufschwatzen lassen (ich hoffe nicht, daß Du von selber "hier" geschrieen hast ;o), der IMHO nicht wirklich zu der branchenspezifischen Tätigkeit eines PAs dazugehört... bist Du sicher, daß es richtig ist, die begrenzte Zeit Deiner Ausbildung mit so einer ausschließlich "handwerklichen" Arbeit auszufüllen? Für so etwas haben sie bei uns eine externe Firma...

Ähhh... und zu Deinem LaTeX-Ansinnen... unter Windows würde die Frage jetzt lauten: Sind Sie sicher?

Ich selber habe mehr als zwölf Jahre geLaTeXt und auch geTeXt ... sämtliche wissenschaftliche Arbeiten damit verbrochen und so, und war auch immer bereit, für die vorbildliche Klarheit des Druckbildes und die Einfachheit beim Umgang mit 400-seitigen Dokumenten eine Lanze zu brechen.

Das war schön & gut, solange von dieser Ideologie nur ICH betroffen war. Aber ich würde ums Verrecken niemals auf die Idee kommen, in einem größeren Unternehmen so etwas als 08/15-Software zum Schreiben von Geschäftsbriefen zu installieren, wenn dieser Betrieb nicht ausschließlich aus idealistischen Naturwissenschaftlern/-innen besteht, die damit einverstanden sind und genau wissen, worauf sie sich einlassen!

Ich hatte mehr als einmal durchaus intelligenten Leuten auf eigenen Wunsch ein TeX-System aufgesetzt, und in den wenigsten Fällen konnten sie dann sofort mit dem Schreiben loslegen. Die Regel waren einige Wochen an Einarbeitungszeit, wobei das um so länger dauerte, je mehr die Leute an Word gewöhnt waren, da sie diese Prägung fast vollständig über Bord werfen mußten! Ich kann mir nicht vorstellen, daß Deine Kanzlei wirklich so lange warten möchte. OpenOffice ist doch auch ganz schön.

Das mit Deiner universitären Orientierung will ich gar nicht man so von der Hand weisen...

Ach ja, und rate mal, auf wen es zurückfällt, wenn es nicht (gleich) klappt... "WER hat uns denn damals dazu überredet?!?"

Komm schon, es gibt doch sicher auch andere Wege für Dich, in Deiner Kanzlei unabkömmlich zu werden ;o)

Dir auch eine schöne (& erfolgreiche) Woche,

M.
 
J

Johnny

Guest
Es mag ja Sekretärinnen geben, die sich mit Latex auskennen, aber die Numerierung von Patentansprüchen ist m.E. zu riskant, um sie automatischen Programmen zu überlassen - ich korrigiere sowas ausschliesslich von Hand auf dem Ausdruck, nur in leichteren Fällen mache ich es direkt am Bildschirm, aber meine Sekretärin würde ich sowas selbständing nicht machen lassen.
 
E

Elke

Guest
Maggolino, du bist jetzt Patentanwaltskandidat und kein Programmierer ! Es ist Aufgabe deiner Chefs, sich um funktionierende Computersoftware zu kümmern. Ein Kandidat, der sich für sowas freiwillig meldet, hat schon mal schlechte Karten für die Zukunft : wenn's klappt, hast du eine Menge Zeit verloren, während der du keine prüfungsrelevante Berufserfahrung gesammelt hast, und wenn's nicht klappt : dito plus eine Menge Ärger. Und Ärger macht bekanntlich alles nur noch ärger.
 
M

Maggolino

Guest
Ist ja schon gut, Leute! :)

Ich habe insgesamt vielleicht 30 Arbeitsstunden investiert und dann als Analyse zum Besten gegeben, daß sowas ohne professionelle Unterstützung in einem laufenden Betrieb schwer möglich ist.
Irgendwann werde ich mal einen Mailserver mit Spamassasin aufsetzen, das ist aber wahrlich nicht so schwer, zumal der Router eh unter Linux läuft.
Aber als Linuxfreund (da weiß ich wenigstens, was das System tut) würde es mich dennoch reizen, eine Kanzlei komplett auf Linux aufzubauen.
Die Stadt München schafft das ja auch.

Einen Kollegen kenne ich (Einzelanwalt), der dies gewagt hat, er hat aber gleich die komplette Hardware anpassen können.

Den Sektretärinnen das TeXen bezubringen würde mir, trotz jahrelanger Nachhilfeerfahrung, nie einfallen. Suizid!

Sinnvoll wär LaTeX aber, das müßt ihr zugeben ;-).

Wahrscheinlich würde ich die Bezüge auch von Hand ändern, da man sich ja nie 100%ig auf das Sekretariat verlassen kann, zumindest (leider noch) nicht auf unseres.

In der Uni habe ich Sekretärinnen von Professoren gesehen, die TeXen konnten, und zwar richtig gut.

Ergo: Mein Interesse ist momentan rein informell. Das wird vielleicht mal bei der Gründung einer eigenen Kanzlei interessant.

Gruß

Maggo
 
E

Elke

Guest
"Mein Interesse ist momentan rein informell. Das wird vielleicht mal bei der Gründung einer eigenen Kanzlei interessant."

Wohl kaum. Dann bist du PA und kümmerst dich hoffentlich um deine Klienten, und versucht nicht, deine Linux-Erinnerungen aus der guten alten Studentenzeit aufzuwärmen.
Du bist jetzt kein Doktorand mehr, Maggolino !
 
V

VorDerArbeitReiter

Guest
jaja, die gute Studienzeit, als man noch mit dem LaTeX seine Diplomarbeit geschrieben hat und sich mit der LaTeX-"Programmierung" befasst hat, um die Abbildungen im Text dorthin zu befördern, wo man sie haben wollte ...

Ich denke, auch als LaTeX-Nostalgiker kann man sich das auf Dauer als Patentanwalt / Kandidat nicht leisten, sich mit solchen Nebensächlichkeiten zu befassen. Dann lieber delegieren. Naja, gewissermaßen wurde es ja an Dich delegiert ... ;-)
 
G

grond

Guest
LaTeX halte ich für Unsinn, wenn schon dann mit einem Frontend wie LyX. Von der Kombination LaTeX/LyX konnte ich sogar einen echten (allerdings universitären) Windows-Fan überzeugen, der sich nur dafür Linux installieren ließ. Auf eine Anfrage von mir in der latex-Newsgroup nach einer für PAs geeigneten Klasse gab es aber keinerlei Resonanz, was ein Indiz dafür ist, daß eine solche nicht zum SdT gehört...

Sicherlich könnte man auch Sekretärinnen ein Linuxsystem aufsetzen, wenn aber nicht alles funktioniert, ist der Sinn fraglich. Die Lizenzgebühren für Windows sollten in einer PA-Kanzlei nicht so sehr ins Gewicht fallen, wichtiger ist, daß alles ohne Verzögerung abläuft.

Bei uns müßte jedenfalls höchstwahrscheinlich die gesamte Dokumenten- und Fristenverwaltung portiert werden. Da die Programme eigens von einer Firma für unsere Kanzlei programmiert wurden, wäre dieser Schritt zwar möglich aber trotzdem sehr kostenintensiv.

Obwohl ich privat nichts anderes mehr als Linux einsetze, halte ich aus den genannten Gründen eine Umstellung eines laufenden Kanzleibetriebes auf Linux für nicht ratsam.
 
A

Adminator

Guest
Um der Gottes Willen.

Hast du sie noch alle beisammen? Sonst keine Probleme? Wegen automatischen Rückbezügen in den Patentansprüchen Linux und Latex und was noch alles für Gummizeug installieren? Kanzleisoftware läuft doch schon auf Windows schlecht genug - du scheinst mir ein tatsächlicher Kamikaze-Kandidat zu sein. Am besten am frühen Abend auch noch die Kanzleihomepage mit dem Editor nativ ausmisten.
Überflieger, Selbstmörder, oder einfach nur Physiker mit karierter Hose?
 
A

Adminator

Guest
Formulieren muss ein Patentanwaltor schließlich können!

Aber auch für einen Kandiwaldator ist es eher angebracht, das Formulieren zu üben, anstatt ein automatisches Rückbezüge-Änderungs-System zu erfinden.

Ich weiß wovon ich rede - so ungefähr das erste, was ich am Anfang in der Kanzlei machen wollte, war, na was, ein automatisches Rückbezüge-Änderungs-System zu erfinden. Allerdings für Word. Anstatt vernünftige Patentansprüche zu schreiben ...

Lol, Adminator.
 
A

Adminator

Guest
Formulieren muss ein Patentanwaltor schließlich können!

Aber auch für einen Kandiwaldator ist es eher angebracht, das Formulieren zu üben, anstatt ein automatisches Rückbezüge-Änderungs-System zu erfinden.

Ich weiß wovon ich rede - so ungefähr das erste, was ich am Anfang in der Kanzlei machen wollte, war, na was, ein automatisches Rückbezüge-Änderungs-System zu erfinden. Allerdings für Word. Anstatt vernünftige Patentansprüche zu schreiben ...

Lol, Adminator.
 
A

Adminator

Guest
Terministrator - geiler Nick übrigens. Genau 1 Treffer bei Google. Schnell schützen lassen!
 
M

Markinator

Guest
Für die Bestimmung der Registrierbarkeit einer Marke sind glücklicher Weise andere Instanzen als Google o.ä. zuständig.
 
D

Dieter

Guest
Re: Formulieren muss ein Patentanwaltor schließlich können!

Ach so. Im übrigen möchte ich an unsere Netikette erinnern!
Dieter
 
M

Maggolino

Guest
Re: Formulieren muss ein Patentanwaltor schließlich können!

@Adminator:

Du hast leider nicht richtig gelesen. Ich habe vielleicht 30h in das Projekt investiert und bin jetzt froh, ein so lala funktionierendes System vor mir zu haben.
Da ich ja noch ganz am Anfang meiner Ausbildung stehe, frag ich mich aber echt (so wie sicher viele, die die universitären Eierschalen noch nicht ganz los sind), ob das mit den Bezügen so sein muß. Scheint aber wohl besser zu sein, sich keine Gedanken zu machen.

Achso: Physiker ja, Karohose nein.

Maggolino
 
A

Adminator

Guest
Re: Formulieren muss ein Patentanwaltor schließlich können!

>"Physiker ja"
Na wusste ich's doch. Nur Physiker sind solche Spielkinder. Auch das kann ich beurteilen, da an mir eigentlich ein Physiker verloren gegangen ist. Ich hatte mal das beste Physik-Abi und die beste Physik-Klausur im Maschbau jeweils meines Jahrgangs - *angeb*. Ach ja, und außerdem hab' ich mal den Kreisel-Präzessionseffekt, den mir nie jemand erklären konnte (auch kein Physiker), anhand der Corioliskraft hergeleitet, auf einer alten Papierserviette, jaja.

Aber alles was über Mechanik hinausgeht, geht meist auch über meinen Horizont hinaus - daher war ich beim Maschinenbau doch besser aufgehoben.

>"Karohose nein"
Da bin ich aber froh. Aber ich glaube, diese Karohosen gibt es heute auch gar nicht mehr zu kaufen, genauso wenig wie diese Moonwashed-Karottenjeans aus meiner Adoleszenz-Zeit.

Aber ich schweife ab - Ende der Kaffeepause...

MfG Adminator.
 
T

Terministrator

Guest
Re: Formylieren muss ein Patentäter schließlich können!

Hmmm, schlag mich, wenn ich da falsch liege, aber... weist nicht so ziemlich jeder gewobene Stoff ein Karomuster auf... auf einer der beiden Seiten? Ein verflucht kleines?

Also doch "Karohose"?

BTW: Der nick ist eigentlich nur recycelt, ich habe lediglich das verwendet, was "Adminator" übrig gelassen hatte ;o)

Mini
 
G

GAST_DELETE

Guest
Re: Formulieren muss ein Patentanwaltor schließlich können!

>"weist nicht so ziemlich jeder gewobene Stoff ein Karomuster auf"

Na, du bist wohl auch ein heimlicher Physiker oder Haarespalter?

>"Der nick ist eigentlich nur recycelt, ich habe lediglich das verwendet, was "Adminator" übrig gelassen hatte ;o)"

Ich weiß - aber die kurze Zeit, die dir zur Erzeugung dieser bisher nicht existenten Kombination zur Verfügung stand, beweist deine Genialität.

Bittesehr, Gerne.

Adminator.
 
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