KEIN Weg zurück?!

D

Daniel

Guest
Hallo zusammen,

Ich lese hier im Forum teilweise die Aussagen, dass nach der Ausbildung zum PA keine Rückkehr in das "normale" Berufleben mehr möglich ist. Meine Frage: Wird man während den drei Jahren so auf eine Sache fixiert, quasi verbildet, dass man nirgends anderst mehr einsetzbar ist? - Oder was soll damit ausgesagt werden?

Gute Nacht,
Daniel
 
P

Patenter Anwalt

Guest
Nein. Es ist eine Frage der Glaubwürdigkeit. Arbeitgeber hassen unvorhersehbares Verhalten von Angestellten. Wer auf PA umsattelt, um dann nach drei Jahren wieder umzusatteln, wird einem zukünftigen Arbeitgeber erstmal erklären müssen, warum er nicht in drei Jahren wieder Lust haben wird umzusatteln. Keiner stellt gerne labile Akademiker ein (ich auch nicht).
 
A

Abbruch

Guest
KEIN Weg zurück !!!

Es mag sein, daß es in erster Linie eine Frage der Glaubwürdigkeit ist. Ich mußte nach dem Abbruch meiner Patentanwaltsausbildung, die zu diesem Zeitpunkt ca. 1 1/2 Jahre gedauert hat, feststellen, daß es äußerst schwierig war, mich wieder in die Arbeitskultur in der Industrie einzufinden. Auch nach mittlerweile zwei Jahren ist mir dies noch nicht gänzlich gelungen.
 
A

anno

Guest
Das Problem liegt nicht in der Person des Abbrechers an sich, sondern an der Anzahl an Bewerbungen, die ein Personalchef heutzutage auf eine Stellenausschreibung bekommt. Hat man alle aussortiert, bei denen die Qualifikation offensichtlich nicht stimmt, und es bleiben noch 100 Bewerber übrig, was soll man dann tun??
Deshalb wird immer verzweifelter nach butterweichen Argumenten wie Charakter, Entschlossenheit oder Glaubwürdigkeit gesucht, um letztenendes Zufallsentscheidungen rechtfertigen zu können.
Wenn man liest, was Personaler einem heutzutage in einen Lebenslauf oder eine Bewerbung reininterpretieren, kann einem nur schlecht werden. Ich kenne eine Aussage eines solchen, der prinzipiell alle Initiativbewerbungen aussortiert, wenn sich der Bewerber für mehr als zwei Unternehmensbereiche interessiert.
Warum?? -> Er zeigt Unentschlossenheit!
Noch fragen???
 
A

Abbruch

Guest
Korrekt !

@ Anno:

Dies kommt noch erschwerend hinzu. Auch ich wurde beim Einstellungsgespräch (Industrie) sehr seltsam beäugt, als ich Interesse für unterschiedliche Bereiche und Tätigkeiten geäußert habe. Mein Äußerung, daß ich Vielseitigkeit für eine durchaus wünschenswerte Eigenschaft halte, schien unverstanden zu verhallen ... Ergebnis: Ein anderer ewerber wurde vorgezogen, und es dauerte eine ganze Weile, bis ich wonaders unterkam :-(
 
A

anno

Guest
Ja, das ist ein echtes Problem. Bei den Personalern hat sich eine Denkweise breit gemacht, die für einen normalen Menschenverstand nicht mehr nachvollziehbar ist. Generalisten werden heute dringender denn je benötigt, da alles immer noch komplexer wird und Experten nur noch ein paar Details beherrschen. Aber wer sich nicht zu sehr spezialisieren will, der zeigt eben "Unentschlossenheit" im Gegensatz zur von den Personalern geforderten "Entschlossenheit" (= die Fähigkeit, an Fehlentscheidungen so lange festzuhalten bis die maximale negative Wirkung erreicht ist).
Wer nach einem Jahr Ausbildung zum PA abbricht, weil er merkt dass es nichts für ihn ist, der zeigt nicht Unglaubwürdigkeit sondern die Fähigkeit zur kritischen Analyse der eigenen Situation und des eigenen Handelns. Nicht auszudenken, es hätte solche Leute bei Toll-Collect gegeben...
 
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