ein Pladoyer für die Deutsche Bahn

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Frank Busse

Guest
Ein Tipp (insbesondere) für norddeutsche Amtsjahr-AspirantInnen:

Wer des öfteren mal in die Heimat pendeln möchte, sollte die Anschaffung einer BahnCard100 (früher: NetzCard) erwägen. Die Reisezeit (viereinhalb Stunden beispielsweise ab Köln) ist mit dem Auto bestenfalls nachts und selbst mit dem Flugzeug (Anfahrten, Ein- und Auschecken eingerechnet) kaum zu toppen. Und (zumindest die durchgehenden Züge) haben Steckdosen an allen Sitzen...

Die Anschaffungskosten sind zwar mit derzeit 3000 EUR zunächst recht happig, ich habe sie aber (auch verglichen mit Frühbucherrabatten und BahnCard50) in dem Dreivierteljahr reichlich 'rausgefahren. Vorsicht: Das, was die Bahn als "Abonnement" bezeichnet, ist eigentlich eine Ratenzahlung - mit nicht wirklich günstigen Zinskonditionen!

Die BC100 hat aber darüber hinaus ein paar Vorteile, die das Leben im Amtsjahr (für Fernpendler) erheblich erleichtern können:

Zunächst einmal kannst Du (außer Schlaf-, Liege-, Autoreisezügen u. ä.) jeden Zug ohne vorherige Reservierung und (außer den vorgenannten und ICE Sprinter, Metropolitan u. ä.) ohne Zuschlag nutzen. Im Vergleich zu dem elenden Ringen um Frühbucherrabatte habe ich das als einen echten Gewinn an Lebensqualität empfunden.

Zusätzlich (und das wissen selbst die Verkäufer selten) kannst Du je Fahrt(!) ohne zusätzliche Kosten ein Gepäckstück - beispielsweise einen Umzugskarton ;-) - "aufgeben", das von Haustür zu Haustür transportiert wird.

Außerdem gibt's für EhegattInnen und Kinder ohne zusätzliche Kosten jeweils eine BC25. Etwa vorhandene, noch nicht abgelaufene BahnCard's werden beim Kauf der BC100 zurückgenommen und anteilig erstattet.

Gruß, Frank
 
H

hamburger

Guest
Auch ich habe als Pendler und Familienernährer im Amtsjahr eine Bahncard 100 genutzt und dies nie bereut.

Am meisten hat mit die Tatsache gefallen, dass ich in der Reisezeit Geld verdient habe. Welcher Flugreisende kann das schon ernsthaft behaupten? Zumindest für eine Übersetzung reicht die Konzentration auch im gut gefüllten ICE bei weitem aus. Und wenn der Zug zu voll war und ich Schwierigkeiten hatte, mich zu konzentrieren, dann habe ich haltetwas lauter diktiert: Spätestens in Hamburg-Harburg bzw. Augsburg haben sich die Passagiere woanders hingesetzt. Bei netten Mitreisenden oder bei Kindern habe ich da gern eine Ausnahme gemacht.

Und wenn ich mich besonders konzentrieren wollte, dann habe ich mich in die 1. Klasse gesetzt, da ist immer im Einzelabteil was frei, und gegebenenfalls den Aufpreis nachbezahlt. Heute würde ich mir sofort eine Bahncard 100 für die 1. Klasse kaufen. Die kostete damals 5 TEURO, aber auch das Geld hat man mit Übersetzungen im Zug sehr schnell wieder eingespielt. Und es gibt allerhand Sonderleistungen (Lounges etc.). Nicht vergessen: Die Bahncard 100 steht dann natürlich immer zur Verfügung und kann natürlich auch privat genutzt werden, nur dem Finanzamt darf man es nicht sagen, sonst lassen die nicht die Gesamtkosten gelten.
 
V

VorDerArbeitReiter

Guest
Sicherlich theoretisch nicht schlecht, die Zeit in der Bahn prinzipiell effizient nutzen zu können. Aber beim Diktieren vertraulicher Schriftsätze/Akten hätte ich doch gewisse Vorbehalte. Hoffentlich fährt nicht mal zufälligerweise jemand von der Konkurrenz des Mandanten im Abteil mit ...
 
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